01.05.2020

Gottlieb F. Höpli

«Salzkorn»-Autor schreibt für Die Ostschweiz

Der ehemalige Chefredaktor des St. Galler Tagblatts sagt in einem Interview: «Man hat mich rausgeschmissen.»
Gottlieb F. Höpli: «Salzkorn»-Autor schreibt für Die Ostschweiz
Schrieb noch bis vor Kurzem das «Salzkorn» im Tagblatt: Gottlieb F. Höpli. (Bild: zVg.)

Gottlieb F. Höpli (1943) ist neu Gastautor einer wöchentlichen Kolumne, die jeweils am Freitag bei der regionalen Onlinezeitung Die Ostschweiz erscheint. Höpli war von 1994 bis 2009 Chefredaktor des St. Galler Tagblatts. Während einem Vierteljahrhundert war er einer der Autoren der Glosse «Salzkorn» im Tagblatt – bis vor Kurzem. Auf die Frage, weshalb er dort nicht mehr präsent sei, antwortete Höpli gegenüber der Ostschweiz: «Man hat mich rausgeschmissen.» Was genau der Grund für den Rauswurf gewesen sei, sei ihm noch immer ein Rätsel. «Es geschah jedenfalls an einem Freitag, an dem ein gendermässig nicht ganz korrektes ‹Salzkorn› von mir im Tagblatt stand.»

Im Interview sagt Höpli weiter, dass Chefredaktoren nicht mehr die Meinungsmacher von einst seien. «Sie sind Rädchen in einem Verbundsystem von Medien des eigenen Hauses und von Partner-Redaktionen, und sie werden eher an guten Nutzerdaten gemessen als an ingeniösen Leitartikeln.» Und genau deshalb sei seine Stimme weiterhin wichtig: «Sobald ich Glossen und Kommentare lesen werde, welche die meinigen in Form und Inhalt überflüssig machen, höre ich auf. Es tut mir leid: Diese Stimme habe ich bis heute nicht gehört.»

Höpli wurde 2009 altersbedingt von Philipp Landmark als Chefredaktor des Tagblatts abgelöst (persoenlich.com berichtete). Vor seiner Zeit beim Tagblatt war Höpli von 1978 bis 1994 Inlandredaktor der NZZ. (cbe)



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