Die Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) mache sich am Montag mit einer Taskforce an die Planung und wolle schrittweise informieren, wie es weitergehe, teilte das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) am Sonntag mit. Noch am Sonntag komme es zu einer ausserordentlichen Sitzung der Geschäftsleitung der SRG.
Interessierte Städte können sich nach der Ausschreibung für den Austragungsort bewerben. Die SRG entscheidet dann gemeinsam mit SRF als Gastgeberin und der Veranstalterin, der European Broadcasting Union (EBU).
Riesige Wertschöpfung
Laut SRG-Sprecher Edi Estermann sind es viele Anforderungen, die interessierte Städte erfüllen müssen. So brauche es unter anderem eine grosse und geeignete Halle, die Stadt müsse auch allen Mitwirkenden und Fans Platz bieten können.
Die Wertschöpfung für die Region und die betroffene Stadt sei immens, sagte der SRG-Sprecher. Es sei mittlerweile eine gigantische Community, die anreise und Gastronomie und Hotellerie befeuere. Zu den Kosten in der Schweiz lasse sich noch nichts sagen, hiess es.
Für die Austragung kämen Städte wie Zürich, Bern, Genf oder Basel in Frage. Diese Orte mit grossen Hallen und einer guten Infrastruktur brachte Yves Schifferle, Bereichsleiter Show beim SRF, Anfang April ins Spiel. Die entsprechenden Kosten würden für die SRG, aber auch für die austragende Stadt anfallen; beisteuern müssen auch die teilnehmenden Länder. Wie hoch die Ausgaben sein würden, sagte auch Schifferle nicht, ergänzte aber, dass Gespräche mit anderen Ländern geführt worden seien (persoenlich.com berichtete).
Kosten zwischen 30 und 40 Millionen Franken
Auch die EBU als Veranstalterin hielt sich bedeckt, was Zahlen betrifft. Die Kosten für die Austragung des ESC 2023 in Liverpool lagen laut Experten bei 27 bis 36 Millionen Pfund (30 bis 40 Millionen Franken), wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Donnerstag schrieb. Die Summe haben sich die Stadt, die British Broadcasting Corporation (BBC), die Regierung und die weiteren Teilnehmer-Länder aufgeteilt. Dennoch könnte sich der ESC für den jeweiligen Austragungsort finanziell lohnen, wie eine Studie der Universität Liverpool zeigte.
Eine Schweizer Stadt kommt in die Kränze, weil normalerweise das jeweilige Gewinnerland den ESC im Folgejahr austrägt. Eine Ausnahme war indes 2023, als der ESC in Grossbritannien ausgetragen wurde und nicht im Siegerland Ukraine – dies wegen des russischen Angriffskrieges auf das Nachbarland. (sda/cbe)