Im März wurde der Transfer-Coup bekannt: Roman Kilchsperger wird bei Teleclub Moderator der Champions League und neues Aushängeschild der Fussball-Berichterstattung (persoenlich.com berichtete). Die SRF-Verantwortlichen hätten noch versucht, ihn zurückzuhalten. Sollte er sein Ansinnen durchziehen, bedeute dies das Ende seiner Karriere bei SRF, soll ihm laut der aktuellen Ausgabe der «Weltwoche» gedroht worden sein. Kilchsperger zog es durch. Drei Wochen später sei ihm dennoch angeboten worden, den «Donnschtig-Jass» bis Ende 2019 weiter zu moderieren. Die Quizshow «Top Secret» hingegen wurde eingestellt, die letzte Sendung lief vor einigen Wochen.
Seinen Entscheid habe Kilchsperger keinen Augenblick lang bereut. Das SRF-Korsett sei «dem lebenslustigen Showman zu eng geworden», heisst es in der «Weltwoche» weiter (Artikel kostenpflichtig). «Bei jeder Sendung habe ich gewusst, wie weit ich gehen darf», sagt er. «Ich habe mich selbst zensiert. Das sollte nicht sein.» Regelmässig hätte auch die SRF-Kommunikationsabteilung seine Interviews zensiert. «Die streichen mir immer die interessantesten Stellen raus», so Kilchsperger.
Verwarnung eingerahmt und aufgehängt
Immer wieder sei der «offene Geist» Kilchsperger von SRF gemassregelt worden. Eine schriftliche Verwarnung habe er sogar eingerahmt und aufgehängt. Dies, weil er auf die Frage eines Schwulenmagazins, wer der «schwulste Hetero-Promi sei», geantwortet habe: «Da kommt mir spontan Moritz Leuenberger in den Sinn. Oder ist der sowieso…? Ach nein, der ist ja mit einer Frau zusammen.» Kilchsperger glaubt, dass man früher beim Fernsehen weniger dünnhäutig war. «Heute würde man für solche Sachen nicht bloss gerügt, sondern ganz rausgeschmissen.» Entsprechend habe er sich in den letzten Jahren zurückgehalten. «Ich wurde quasi eingeschläfert», sagt er der «Weltwoche».
Das Fass zum Überlaufen brachte eine Szene in «Top Secret». Ende 2017 zog eine Frage zum Brustumfang von Models Sexismusvorwürfe an SRF und den Moderator nach sich. SRG-Ombudsmann Roger Blum bezeichnete später das Ganze als «eindeutig unangebracht und sexistisch» – und erwartete vom «frotzelnden» Kilchsperger eine öffentliche Entschuldigung. Ab diesem Augenblick sei ihm klar gewesen: «Ich habe keine Wahl mehr, ich muss da weg.»
Traum geht in Erfüllung
In all den Jahren beim Schweizer Fernsehen habe er immer wieder bei der Sportabteilung angeklopft, ob nicht ein Platz für ihn frei sei. Trotz seiner Erfahrungen, die er bei Sat.1 Schweiz sammelte, hätte man bei SRF Kilchsperger nicht für gut genug erachtet, so die «Weltwoche». Bei Teleclub geht für ihn nun der Traum in Erfüllung. «Ich wollte nie Fussballer, sondern immer schon Sportkommentator werden», sagte der Moderator im April zu persoenlich.com. (cbe)
Kommentare
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Rudolf Bolli, 13.07.2018 09:18 Uhr
Victor Brunner, wie kommen Sie denn dazu, alle "Ü65" als Fans von Roman Kilchberger einzuteilen? Ich persönlichmag Fernsehmoderatoren, die sich als Stars aufspielen, überhaupt nicht. -
Robert Weingart , 12.07.2018 09:57 Uhr
Sind Sie ein Wutbürger, Herr Brunner? Schrieben Sie nicht kürzlich vom Wohlfühltempel Tamedia? Wo genau liegt eigentlich Ihr Problem genau? -
Dieter Widmer, 12.07.2018 09:07 Uhr
Ach was, Victor Brunner. Wieder so ein Windhundkommentar. Schnell gebellt und dann ab. Von wegen Theater gespielt. Kilchsperger ist eben eine ehrliche Person. Voilà. Und zum Schluss wollten Sie unbedingt noch Ihr Ja zu No-Billag markieren. -
Victor Brunner, 12.07.2018 07:51 Uhr
Die neue Show "Kilchsperger peinlich". Da fühlt sich RK, der Star aller Ü65 Konsumenten bei SRF pudelwohl, geniesst Narrenfreihheit und jammert nun er habe sich selber zensiert, warum? Hat RK Theater gespielt um seinen lukrativen Verbleib im Wohlfühltempel SRF zu sichern? Mittelmässige Shows geliefert, schlechte Show beim Abgang!