02.01.2023

Bodin.Consulting

Die Fussball WM ist noch lange nicht vorbei

«Hinsehen statt Zuschauen»: Mit diesem Slogan macht eine Kampagne auf die Menschenrechtsverletzungen in Katar aufmerksam und will die Fifa zu Konsequenzen zwingen.

Die Menschenrechtsverletzungen bei der Durchführung der Fussball WM in Qatar sind hinlänglich bekannt. Nicht aber, was dies für die Hinterbliebenen der über 6500 verstorbenen Gastarbeiter bedeutet. Der Fotograf Joseph Khakshouri hat dies in einer Reportage festgehalten. Er schaffte es, Witwen und Opfer in Indien auszumachen und besuchte sie. Die dabei entstandenen Bilder und Filme schickte er auch Frank Bodin zu, der sich mit seiner Agentur Bodin.Consulting bereit erklärte, eine Kampagne im Nachgang zur Fussball WM daraus zu kreieren.


In dieser Kampagne steht nicht so sehr das Regime in Qatar im Fokus, sondern die Fifa. Frank Bodin sagt dazu laut einer Mitteilung: «Es geht darum, den öffentlichen und politischen Druck auf die Fifa zu erhöhen. Das Thema darf uns Schweizern bei aller Fussballbegeisterung nicht egal sein, schliesslich hat die Fifa ihren Sitz in der Schweiz und ihr Präsident ein Schweizer. Am Anfang des Skandals steht die FIFA mit der Vergabe an Qatar. Auch mit der Absetzung von Sepp Blatter hat es die Fifa nicht geschafft, der Korruption in den eigenen Reihen Einhalt zu gebieten, zu grundlegenden Werten zu stehen und diese durchzusetzen. Fairplay gilt nicht nur für das Fussballspiel selbst, sondern auch für die Veranstaltung.»



Die Kampagne sei bewusst nach der Fussball WM zum Jahresende geschaltet worden, wie es weiter heisst. «Der Fussball kann nichts für die Misere und die Freude daran wurde bereits genügend mit Negativschlagzeilen getrübt. Es geht nun darum, die Fifa zu Konsequenzen zu zwingen. Das moderne Fussballspiel und die ersten Fussballclubs entstanden in England. Fussball ist zwar längst kein europäisches Spiel mehr, aber die Fifa hat ihren Sitz in Europa und da geht es doch nicht an, dass von hier aus freiheitliche Werte mit Füssen getreten werden und die Fifa und ihr Präsident einfach so weitermachen können wie bisher, während wir wegschauen.»

Die Kampagnenidee sei so einfach wie eindrücklich, heisst es weiter: Der Fussballbildli-Sammelspass bleibt einem im Hals stecken – statt Fussballstars der teilnehmenden Nationen werden die Hinterbliebenen gezeigt; dazu die Schlagzeile: «6500 tote Gastarbeiter stapeln sich bei der Fifa, aber ihr Präsident will nicht aufhören.»

Die Kampagne ist in Schweizer Städten auf digitalen Plakaten der APG zu sehen und in sozialen Medien. Sie wurde mit minimalen finanziellen Mitteln, aber dafür mit um so mehr Herzblut bewerkstelligt. Medien, die die Kampagne unterstützen wollen, sind eingeladen, diese zu schalten. Frank Bodin dankt dabei allen Beteiligten, insbesondere dem Fotografen Joseph Khakshouri, der Art Direktorin Chris Burkhard, dem Bildbearbeiter Lorenz Wahl und dem Producer David Kobelt. (pd/mj)

 


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KOMMENTARE

Claude Buerki
03.01.2023 08:05 Uhr
Ein guter Weckruf! Ein Schuss vor den Fifa-Bug. Nicht mehr, nicht weniger.
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