11.04.2001

Führungswechsel bei McCann-Erickson Schweiz

Edi Andrist (Bild) ist zum Chief Executive Officer von McCann-Erickson Schweiz ernannt worden. Andrist stiess vor rund fünf Jahren zu McCann, kaufte teure Kreative ein und leitete den Wandel von einer Berater- in eine Kreativ-Agentur ein. Doch jetzt gingen grosse Budgets wie Diax und SBB verloren. Andrist sagt im Interview mit "persoenlich.com", ob der Führungswechsel mit den Budgetverlusten zusammenhängt.
Führungswechsel bei McCann-Erickson Schweiz

Vom Kreativen zum CEO – warum dieser Wechsel?

Es ist ja nicht so, dass ich "nur" einen Leistungsausweis auf der kreativen Seite vorzuweisen habe, wenn ich auch vor fünf Jahren bei McCann Schweiz als CD angeheuert habe. Als Executive Creative Director bei McCann-Erickson Deutschland habe ich in unserem Stammhaus in Frankfurt, das ja damals an allgemein bekannten Problemen krankte, bereits nach einem Jahr den Turnaround geschafft. Nach meinem zweijährigen Mandat lagen wir bereits auf Platz vier statt Platz zehn. Bedingt war der Aufschwung durch den Gewinn von Kunden wie Deutsche Bank oder auch Lufthansa.Den Job als CEO sehe ich als reizvolle Aufgabe. Wie man – zumindest hausintern – weiss, strebe ich eine Innovationsstruktur an, die sich durch die gesamte Agentur ziehen soll.

Inwiefern werden Sie den CDs Daniel Comte, Steven Diller oder auch Claude Catsky reinreden, zumal Sie bis vor kurzem ja selber für die Kreation zuständig waren?

Ich habe den dreien auch in der Vergangenheit nicht reingeredet, sondern sie ergänzt. Ich war ja schon vor meiner Ernennung zum CEO strategisch denkend respektive als treibende Kraft im Management tätig gewesen. Abgesehen davon lassen sich gewisse Bereiche auch nicht eindeutig abgrenzen.

Als CEO führen Sie die Agentur. Konkret übernehmen Sie jetzt also den Job von Erwin Brunner?

Nein. Erwin Brunner ist Managing Director Zürich. Seine Aufgabe ist es, die Zürcher Agentur zu leiten. Zusätzlich wurde er jetzt zum Vice Chairman ernannt – eine Anerkennung seines massgeblichen Beitrags zum Erfolg der Agentur und zur Kundenzufriedenheit. In dem Sinn löse ich Heinz Flückinger ab. Flückinger wird Chairman und CEO der McCann-Erickson WorldGroup Switzerland, einer neuen Dachorganisation über der Werbeagentur McCann-Erickson, der Mediaagentur Universal McCann und weiteren Kommunikationskorridoren, die entweder bereits existieren oder durch Gründung oder Käufe dazukommen werden. Er wird aber weiterhin Chairman von McCann und Mitglied des European Executive Boards bleiben.

McCann hatte in den letzten fünf bis sechs Jahren ein enormes Wachstum, kürzlich aber grosse Budgets wie Diax und SBB verloren. Müssen Sie jetzt konsolidieren?

Eine Agentur muss sich dann beweisen, wenn solche Sachen wie diese Budgetverluste eintreten. Und es ist ganz wichtig, in einem solchen Moment das Richtige zu tun. Die Konsequenz für uns muss sein, uns auf Qualität zu besinnen und nach vorne hin aufzubauen. Und das ist sicherlich umsetzbar. Genau aus dem Grund, dass ich eben nicht nur aus dem kreativen Bereich komme, sondern mich auch schon früher mit so problematischen Vorgängen auseinandersetzen musste, glaube ich, positive Lösungen finden zu können. Zur Zeit sind wir zu einigen Pitchs geladen, von denen ich hoffe, dass einige auch in Mandaten münden werden. Der Verlust grosser Kunden kann auch eine Chance sein, ein Unternehmen neu auszurichten.

Was bedeutet das für Ihre Mitarbeiter?

Wir wollen vor allem qualitativ hochstehende Mitarbeiter, die uns helfen, unsere neue Agentur aufzubauen. Und die haben wir. And

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