19.11.2020

Kovi-Kampagne

Furrerhugi distanziert sich von aggressiven Nein-Clips

Die Videos auf Facebook sind eine «Kategorie, die wir so noch nie erlebt haben», sagt Lorenz Furrer im Tagi. Allerdings sei der «negative Groove» gezielt von den Befürwortern der Konzernverantwortungsinitiative etabliert worden.
Kovi-Kampagne: Furrerhugi distanziert sich von aggressiven Nein-Clips
Lorenz Furrer ist Mitgründer und Partner von Furrerhugi. (Bild: zVg.)

Auf der seit Mai existierenen Facebook-Seite «Like Schweiz» sind seit einigen Wochen vermehrt aggressive Beiträge gegen die Konzernverantwortungsinitiative zu sehen. Ein Video, in dem verschiedene NGOs als moderne Vergewaltiger diffamiert werden, wurde über 300’000-mal angeklickt. Dies berichtet am Donnerstag der Tages-Anzeiger.

Die Videos gehen selbst Gegnern der Initiative zu weit. «Das ist eine Kategorie, die wir so noch nie erlebt haben», sagt Lorenz Furrer, Partner der Agentur Furrerhugi, die die Nein-Kampagne zur Initiative mitkoordiniert, gegenüber der Zeitung. Solche Angriffe, solche Videos würden verbrannte Erde hinterlassen und seien gefährlich für eine Demokratie. Allerdings sei der «negative Groove» bewusst Teil dieses Abstimmungskampfs und gezielt von den Befürwortern etabliert worden. «Die hässige, desavouierende Tonalität kommt aus dem Ja-Lager.»

Wer für die Clips verantwortlich ist, ist unklar. Wie der Tagi schreibt, scheint Samuel Balsiger, der bei Goal, der Agentur von Werber Alexander Segert arbeitet, einen besonderen Bezug zu «Like Schweiz» zu haben. Zahlreiche Videos seien zeitgleich auf der Facebook-Seite und auf seinem privaten Konto veröffentlicht worden.

Goal mischt bei der aktuellen Kampagne gegen die Kovi mit. Laut der Republik soll die Agentur einen Auftrag der SVP für eine Gegen-Kampagne erhalten haben. Zudem erhält der Wirtschaftsverband Swissholdings, in dem die multinationalen Unternehmen der Schweiz organisiert sind, auf Goal zurück. Weder Samuel Balsiger noch Goal haben auf eine Anfrage vom Tages-Anzeiger reagiert. (wid)



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