05.07.2018

England

Keine süsse Werbung mehr für Kinder

Die britische Medienaufsicht Advertising Standards Authority verbietet Kampagnen von Cadbury und Chewits.
England: Keine süsse Werbung mehr für Kinder
«Chewie the Chewitsaurus» spricht direkt Kinder an. (Bild: Chewits)

Die britische Medienaufsicht Advertising Standards Authority (ASA) hat Werbungen des Schokoladenherstellers Cadbury und anderer Produzenten aus dem Verkehr gezogen. Der Grund: Sie würden mit den ungesunden Süssigkeiten gezielt Kinder ansprechen. Die nun erfolgten Urteile sind das erste Ergebnis eines neuen allgemeinen Verbots von Kampagnen für Produkte mit hohem Fett-, Salz- oder Zuckergehalt in Kindermedien.

Auch Chewits kritisiert

Das Verbot der ASA richtet sich zum einen an eine Kampagne auf der Website von Cadburys, wo für ein Märchenbuch mit dem Titel «Das Märchen vom grossen Osterhasen» geworben wurde. In der Kampagne geht es um Kinder, die nach dem Schokoprodukt «Cadbury-Eggs» suchen. Auch verboten wurden vier Beiträge auf der Facebook-Seite des Süsswarenherstellers Chewits. Das Maskottchen «Chewie the Chewitsaurus» feierte in den betroffenen Veröffentlichungen mit viel Süssem das Ende des Schuljahres.

Der Watchdog fordert von den Werbetreibenden, dass es nicht ausreichen kann, Nutzer herauszufiltern, die auf Social-Media-Plattformen angeben, dass sie unter 16 Jahre alt sind. Einige Kinder würden bewusst falsche Geburtsdaten angeben. Stattdessen müssten Werbetreibende nachweisen können, dass sie Targeting-Tools verwenden, um Anzeigen vor Nutzern zu verstecken, deren Interessen darauf schliessen lassen, dass sie jünger sind als sie behaupten.

Schlupflöcher identifizieren

«Das Verbot von solchen Kampagnen in Online-Medien für Kinder funktioniert, aber es ist wichtig, dass wir es streng durchsetzen. Die Urteile zeigen, dass wir dies auch tatsächlich tun und den Werbetreibenden dabei helfen werden, zu verstehen, wo wir die Grenze ziehen», sagt ASA-Generaldirektor Guy Parker.

«Während diese Urteile gefeiert werden sollten, zeigen erste Beschwerden die eklatante Art und Weise, in der die Lebensmittel- und Getränkeindustrie versuchen, Schlupflöcher in den Regeln auszunutzen. Wir wissen, dass diese Regeln schwer zu überwachen sind. Und die Tatsache, dass Kinder weiterhin verschiedenen Junk-Food-Marketingtechniken ausgesetzt sind, gibt uns Recht», so Caroline Cerny von der Obesity Health Alliance. (pte/cbe)



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