20.11.2019

Corpmedia

Stapo Winterthur schockiert mit Eselporno

Da Gewaltvideos auf Handys drastisch zunehmen, ist die Storytelling- und Filmproduktion-Agentur Corpmedia mit der Konzeption und der Umsetzung einer Videokampagne beauftragt worden. Zwei Filme sind ab sofort im Netz zu sehen.
Corpmedia: Stapo Winterthur schockiert mit Eselporno

Wer auf dem Pausenplatz cool sein will, hat heute beängstigende Videos auf seinem Handy. Meist sind diese weder jugendfrei noch legal. Um das Bewusstsein zu schärfen und auf die Straftatbestände hinzuweisen, wurden die Storytelling-Spezialisten von Corpmedia mit der Ideenfindung und der Realisation beauftragt. Um das Potenzial zu nutzen, galt es, kreativ zu werden, heisst es in einer Mitteilung.

Da jedoch neben dem Teilen und Speichern vor allem auch das Filmen eine Straftat darstellt, war die Produktion nicht unproblematisch. So entschied man sich dafür, dieses fragile Thema zwar «schockierend, aber mit viel Liebe fürs Detail sowie mit Protagonisten aus den eigenen Reihen und trainierten Tieren zu realisieren». So konnte gemäss Mitteilung gewährleistet werden, dass der immersive Charakter realitätsnah zur Geltung kommt und der Respekt aller Beteiligten gewahrt werden konnte.

«Als ich die Besitzerin des Esels für diese Produktion angefragt habe, war ich ehrlich gesagt etwas schockiert, dass sie gleich zusagte, weil sie Gewalt an Tieren anscheinend auch aus der Schweiz kennt. Ich hätte dies nicht für möglich gehalten», wird Timo Wäschle, CEO und Chief Storyteller Corpmedia, zitiert. «Produktionstechnisch lag die Herausforderung darin, mit 4K-Highend-Filmkameras den Handylook zu generieren, da sich die Kameras schon sehr unterschiedlich verhalten», erklärt er weiter.

Denn genau das war der Plan. In vertikalen «Storyformaten» wollte die Filme authentisch anmutend sein. Dies nicht zuletzt, da die Stapo Winterthur zu den aktivsten auf Instagram und vor allem auch TikTok gehören. Da Corpmedia auf die Nachhaltigkeit der Investition Wert legt, wurde der Film zudem quer und in 46 Varianten produziert, wodurch sich der ROI erhöht.

Bildschirmfoto 2019-11-20 um 17.33.40

«Die Kreativität, den Pragmatismus und die Zusammenarbeit mit Corpmedia haben wir als einzigartig erlebt und sind nun gespannt auf die Reaktionen der Bevölkerung», so Michal Wirz, Leiter Medien & Kommunikation der Stadtpolizei Winterthur.


Verantwortlich bei der Stadtpolizei Winterthur: Michael Wirz (Leiter Medien & Kommunikation Stadtpolizei Winterthur, Adrian Feubli (Projektleiter Medien & Kommunikation Stadtpolizei Winterthur); verantwortlich bei Corpmedia: Timo Wäschle (Creative Direction, Produktion), Claudia D’Urso (Beratung), Lars Badertscher (Regie), Chris Blaser (DOP), Niko Eriksson (Motion Design). (pd/cbe)


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KOMMENTARE

Huser Jonas
20.11.2019 22:54 Uhr
Ironie pur: Ausgerechnet, als heute die Kampagne der Stapo Winterthur mit Gewaltvideos ein Medienthema ist, zeigt "10vor10" einen Beitrag über einen gewalttätigen Jugendlichen aus Winterthur, und dass die Gewalt von Jugendlichen in den letzten 4 Jahen wieder beängstigend zunimmt. Es macht einem wirklich Angst. Doch man sollte nicht nur überlegen, wie die Gesellschaft mit dem Problem umgeht, sondern auch genauer analysieren, was das für ein Typ Jugendlicher ist, der gewalttätig ist. Hintergrund? Milieu? Das wird m.E. überhaupt nicht thematisiert, man kann sich aber rasch einen Reim machen, wenn man ein bisschen in den Jugendszenen unterwegs ist. Des weiteren finde ich die Kampagne der Stapo total daneben, wird doch Gewalt gezeigt (wenn auch nur nachgespielt) die noch längst nicht in jedem Kopf eines jeden Jugendlichen herumirrt. Aber mit solchen "Aufklärungsvideos" wird quasi vorgemacht, was es sonst noch für mögliche Gewaltformen gibt, die ein gesunder Mensch in der eigenen Phantasie kaum zustande bringt.
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