24.11.2018

Evoq

Unsichtbare Not lebt unter uns

Das Sozialwerk Pfarrer Sieber schenkt Obdachlosen in der Vorweihnachtszeit besondere Aufmerksamkeit und will ihre Unischtbarkeit sichtbar machen – unter anderem mit einer Guerilla-Aktion in den Strassen Zürichs.
Evoq: Unsichtbare Not lebt unter uns
Obdachlose sind einsam, schutzlos – und häufig unsichtbar. Die Kampagne fordert die Mitmenschen auf, hinzuschauen. (Bild: zVg.)

Bereits zum vierten Mal ruft die Zürcher Agentur Evoq für das Sozialwerk Pfarrer Sieber (SWS) zu Solidarität für Menschen am Rande der Gesellschaft auf. Die laufende Winterkampagne thematisiert die Unsichtbarkeit von Randständigen und fordert zum Hinsehen auf, wie Evoq in einer Mitteilung schreibt.

Obdachlose sind einsam, schutzlos – und häufig unsichtbar. Besonders im Winter werden für sie die Nächte zur Herausforderung. Noch schlimmer als kein Dach über dem Kopf zu haben, sei es, niemanden zu haben oder von niemandem wahrgenommen zu werden, hätten Betroffene in persönlichen Gesprächen bestätigt.

Mit Bodypainting zu mehr Beachtung

Das Leitmotiv der Evoq-Kampagne will die Unsichtbarkeit auf besondere Weise zum Ausdruck bringen: Ein Mann sitzt mitten in der Stadt auf einer Parkbank, verschmilzt förmlich mit der Umgebung und wird von zahlreichen Passanten nicht wahrgenommen. Für das Motiv hat sich der SWS-Kommunikationsleiter Walter von Arburg von Kopf bis Fuss bemalen lassen, um mit dem Hintergrund eine Einheit zu werden. Den Camouflage-Effekt erzeugt hat die Künstlerin und ehemalige Weltmeisterin im Bodypainting, Melanie Rodel aus Bern.

Evoq inszeniert den unsichtbaren Obdachlosen in einer crossmedial angelegten Kampagne. Plakatwerbung erscheint an gut frequentierten ÖV-Haltestellen, Spots laufen im CanalPoste. Anzeigen, digitale Bannerwerbung und ein Direct Mailing sorgen für die nötige Reichweite und fordern zum Spenden auf.



Gleichzeitig läuft eine Social-Media-Kampagne mit Kurzvideos, Hintergrundinformationen und Interviews. Evoq hat ferner eine komplett neu überarbeitete Website mit integriertem Spendenprozess zum Kampagnenstart umgesetzt.

«Guerilla»-Aktion auf Zürichs Strassen

Die Thematik wird in der Vorweihnachtszeit auf Zürichs Strassen mit schwarzen Gestalten und gelben Informationstafeln unterstützt. Die «Guerilla»-Aktion mit vermummten SWS-Mitarbeitenden macht so auf die Unsichtbarkeit und Anonymität von Randständigen – insbesondere von Obdachlosen – aufmerksam. Videos und Fotos, die dabei entstehen, werden in den sozialen Kanälen gestreut. «Wir schauen hin und handeln von Herzen», kommentiert Christoph Zingg, Gesamtleiter des Sozialwerks Pfarrer Sieber, die laufende Aktion.

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Ziel der Kampagne ist es laut SWS-Kommunikationsleiter von Arburg, die Gesellschaft für weit verbreitete Nöte wie die Vereinsamung oder psychische Erkrankungen zu sensibilisieren. «Nur weil man sie nicht sieht, sind unsichtbare Nöte nicht weniger schlimm – im Gegenteil.»

 

Verantwortlich bei Evoq: Adrian Schaffner (Konzept, Idee), Marta Frieden (Kampagnen-Design), Martina Hareter (Video, Schnitt), Marcel Marty, Beatrice Burkart (Programmierung), Claudia Wehrli (Website-Design), Federico Naef (Fotografie), Melanie Rodel (Bodypainting); verantwortlich bei Sozialwerk Pfarrer Sieber: Walter von Arburg (Kommunikationsleitung), Hansueli Gujer (Fundraising). (pd/as)



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