27.02.2020

APG|SGA

Aussenwerberin macht mehr Umsatz, aber weniger Gewinn

Die APG-Gruppe konnte 2019 den Umsatz zwar steigern, doch das Konzernergebnis verringerte sich auf 41,8 Millionen Franken. (2018: 59,5 Mio.). Investiert wurde in das digitale Portfolios.
APG|SGA: Aussenwerberin macht mehr Umsatz, aber weniger Gewinn

APG ist 2018 vor allem dank der neuen SBB-Konzession und den Parlamentswahlen im Herbst umsatzmässig gewachsen. In einem «äusserst anspruchsvollen inter- und intramedialen Wettbewerbsumfeld» habe sich die APG|SGA gut behaupten können. «Die Werbeerträge im Schweizer Markt konnten dank einem attraktiven Leistungsangebot und fokussierter Marktbearbeitung gesteigert werden», schreibt die Aussenwerbevermarkterin in einer Mitteilung vom Donnerstagmorgen. Der zunehmende Wettbewerb sowie die umfangreichen Investitionen in die Digitalisierung drücken indes auf die Marge.

Der Gruppenumsatz des Schweizer Marktführers im der Aussenwerbung stieg 2019 um 5,4 Prozent auf 318,5 Millionen Franken, wie APG am Donnerstag mitteilte. Damit hat sich die Wachstumsdynamik im zweiten Halbjahr nochmals etwas beschleunigt. Fürs erste Semester wies APG ein Umsatzplus von knapp 5 Prozent aus.

Wachstumstreiber waren neben dem höheren Inventar bei der SBB vor allem auch die National- und Ständerratswahlen im Herbst. Die vielen Plakate mit den Konterfeis der Kandidatinnen und Kandidaten lassen bei APG jeweils die Kassen klingeln. Wesentlich zum Wachstum beigetragen habe zudem der Ausbau der digitalen Produktpalette, so APG.

Höherer Konkurrenzdruck

Trotz höherem Umsatz blieb das Ergebnis aber erwartungsgemäss deutlich hinter dem Vorjahr zurück. So ging der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT um 13,8 Prozent auf 51,3 Millionen Franken zurück. Die entsprechende Marge verminderte sich auf 16 Prozent nach 19,5 Prozent im Vorjahr. Damit blieb die Marge in der zweiten Jahreshälfte stabil, betrug die Kennzahl doch auch nach sechs Monaten bereits 16 Prozent.

Als Gründe für die tiefere Rentabilität führt APG den gestiegenen Konkurrenzdruck vor allem bei strategischen Verträgen an, was zu höheren Konzessionsabgaben führt. Diese stiegen denn auch um über 18 Prozent. Daneben investiert die Gruppe 2019 und 2020 bedeutende Mittel in Digitalisierung, Datenauswertung und Innovationen. Der Gewinn schliesslich gab um 11,3 Prozent auf 41,8 Millionen nach.

Mit den ausgewiesenen Zahlen liegt APG tendenziell unter den Analystenschätzungen. Research Partners beziehungsweise die ZKB hatten einen Umsatz von 324 beziehungsweise 322 Millionen Franken, einen EBIT von 53 beziehungsweise 51 Millionen Franken und einen Gewinn von 42,5 beziehungsweise knapp 43 Millionen Franken prognostiziert.

Die Aktionäre sollen, wie bereits zu früherem Zeitpunkt angekündigt, eine Dividende von 11 Franken erhalten. Im Vorjahr wurde eine ordentliche Dividende von 10 Franken ergänzt um eine Sonderdividende von nochmals 10 Franken – insgesamt also 20 Franken – ausgeschüttet.

Wachstum in der Schweiz, Rückgang in Serbien

Im Heimmarkt Schweiz ist APG um 5,8 Prozent gewachsen. Damit habe man den Gesamtwerbemarkt der klassischen Medien deutlich übertroffen. Positiv hätten sich insbesondere die Erträge bei den digitalen Werbeträgern entwickelt. Profitiert hat APG zudem von Eidgenössischen Wahlen im Herbst. Es habe sich gezeigt, dass kein anderes Medium die Wählerinnen und Wähler so mobilisieren konnte wie die Plakatwerbung, so die Mitteilung.

In Serbien, dem einzigen Auslandsmarkt der Gruppe, gingen die Werbeerträge in der Berichtswährung Franken um 2,6 Prozent auf 14,5 Millionen Franken zurück. In Lokalwährung konnte die serbische Gesellschaft ihren Umsatz trotz wirtschaftlicher Abkühlung gut halten. Die Ertragslage wurde von einer massiven und unangekündigten Erhöhung der Werbesteuer negativ beeinflusst. APG geht aber davon aus, dass die steuerliche Belastung in den Folgejahren voraussichtlich wieder deutlich tiefer ausfallen wird.

Für 2020 erneut tiefere Ergebnisse erwartet

Anders als in früheren Jahren gibt APG auch einen Ausblick auf das laufende Jahr. So geht das Management davon aus, dass erhöhte Konzessionsabgaben in Schlüsselverträgen, die laufenden Aufbauprojekte sowie der anhaltende Wettbewerbs- und Margendruck dazu führen, dass die Ergebnisse 2020 unter den Werten für das Geschäftsjahr 2019 liegen werden. Die mittel- und langfristigen Markt- und Ertragsperspektiven im operativen Geschäft blieben jedoch positiv. (awp/sda/cbe)



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