03.08.2022

GfK Markt Monitor

Der Schweizer Detailhandel geht zurück

Der Detailhandel hat im ersten Halbjahr 2022 fast 6 Prozent weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 ist er aber gewachsen. Auch beim Einrichtungsmarkt und bei der Heimelektronik ist der Trend im Vorjahresvergleich rückläufig. Positiv war das Frühjahr vor allem für zwei Segmente.

Der GfK Markt Monitor zum Schweizer Detailhandel entwickelt sich im ersten Halbjahr 2022 rückläufig mit einem Minus von 5,7 Prozent. Non-Food verzeichnet einen Rückgang und liegt 3 Prozent unter dem durch die Coronakrise geprägten positiven zweistelligen Vorjahresergebnis. Food/Near-Food verläuft ebenfalls rückläufig mit minus 7,4 Prozent. Verglichen mit den Umsätzen vor der Pandemie liegt der Schweizer Detailhandel per Halbjahr 2022 bei einem Wachstum von 4,8 Prozent.

Das Non-Food-Ergebnis des GfK Markt Monitors, noch immer beeinflusst durch die letztjährigen Lockdowns und Wiedereröffnungen für Geschäfte und Produkte des nicht alltäglichen Bedarfs, erlitt vor allem in den Monaten März und April grössere Verluste (die letztjährigen Wiedereröffnungen am 1. März 2021 führten zu besonders hohen Vorlagen). In den Monaten Mai und Juni 2022 ist diesbezüglich eine Abflachung zu erkennen.

Zum Halbjahr verzeichnen folgende Märkte ein Wachstum: Der Bereich Freizeit wächst weiter und bei Sport fallen die E-Boards besonders positiv auf. Ebenfalls im Trend liegen Warengruppen wie Sporternährung, Sportbrillen, Campingartikel und, über einen grösseren Zeitraum betrachtet, weiterhin auch E-Bikes. Zudem treibt die vermehrte Reisetätigkeit die Erholung bei Reisegepäck weiter voran.

In Bezug auf kumuliertes Wachstum deutlich an der Spitze liegend verzeichnet der Fashionmarkt im ersten Halbjahr 2022 einen beachtlichen Zuwachs und erholt sich in allen Bereichen weiter.

Der Einrichtungsmarkt und auch DIY hingegen sind per Ende Juni 2022 rückläufig.

Heimelektronik zeigt sich ebenfalls rückläufig, am stärksten betroffen waren März und April. In den Monaten Mai und Juni 2022 ist diesbezüglich bereits wieder eine Abflachung ersichtlich. Die grösste Sättigung ist bei Mobiltelefonen erkennbar, dies vermehrt aufgrund von Verfügbarkeitsengpässen, insbesondere bei Luxusgeräten. Die Sättigung zeigt sich weiter bei einigen Top Performern der Vorjahre wie Videospielkonsolen und Flachbildfernseher. Bei einigen Warengruppen besteht aktuell jedoch eher ein Überlager, was zu erhöhtem Preisdruck führt. Begünstigt durch die zunehmende Reisetätigkeit erzielt der Bereich Foto ein Wachstum.

Das Onlineshopping verläuft im Vergleich zu den hohen Vorjahresergebnissen rückläufig und liegt per Halbjahr 2022 kumuliert bei minus 8 Prozent.

Konjunkturprognose

Die Expertengruppe senkt ihre Wachstumsprognose für die Schweiz im Jahr 2022 auf 2,6 Prozent und im Jahr 2023 auf 1,9 Prozent (Sportevent-bereinigtes BIP). Die Schweizer Wirtschaft ist laut Expertengruppe positiv ins Jahr 2022 gestartet, aber die Aussichten für das internationale Umfeld haben sich eingetrübt. Risiken für die globale Konjunktur gehen insbesondere vom Krieg in der Ukraine sowie von der Entwicklung in China aus, verlautet die Expertengruppe.

Für das Jahr 2022 wird eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 2,1 Prozent erwartet; für das Jahr 2023 erwartet das Bundesamt für Statistik (BFS) eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 2 Prozent.

Das Bundesamt für Statistik erwartet für 2022 eine Jahresteuerung von 2,5 Prozent und für das Jahr 2023 von 1,4 Prozent.

Der Kalendereffekt liegt per Juni 2022 kumuliert bei null. (pd/mj)



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