30.06.2019

UPC

«Die Kundenzufriedenheit stieg deutlich an»

Nach dem CEO-Posten gibt Eric Tveter auch das Präsidium von UPC ab. Was hat er jetzt vor? Und was ist genau das Ziel des Zusammenschlusses mit Sunrise? Tveter erklärt gegenüber persoenlich.com zudem, warum seine Stelle nicht wiederbesetzt wird.
UPC: «Die Kundenzufriedenheit stieg deutlich an»
2009 stieg Eric Tveter bei der damaligen UPC Cablecom in der Schweiz ein. Nun folgt ein neues Kapitel. (Bild: upc.ch)
von Matthias Ackeret

Herr Tveter, Sie geben nach dem CEO-Posten nun auch das Präsidium von UPC ab. Was sind die Gründe dafür?
Dies ist ein logischer Schritt und mit dem Verkauf mehrerer Ländergesellschaften, die ich während meiner Amtszeit betreut habe, verbunden. Liberty Global hat den Verkauf von UPC Austria Anfang dieses Jahres abgeschlossen und den Verkauf der Gesellschaften in der Schweiz, Ungarn, Rumänien und der Tschechischen Republik angekündigt. Ich war neun Jahre lang CEO von UPC Schweiz und trug dazu bei, dass der Umsatz des Unternehmens seit der Übernahme durch Liberty Global um mehr als 50 Prozent gestiegen ist und die Kundenzufriedenheit deutlich anstieg. Der erwartete Verkauf des Geschäfts in der Schweiz wird eine solide Rendite für Liberty Global darstellen.

Ihr Posten wird nicht mehr besetzt. Hat dies mit dem geplanten Verkauf an Sunrise zu tun?
Nein. Unsere Strategie für die Ländergesellschaften in Mitteleuropa ist erfolgreich in Umsetzung. Ich freue mich sehr, dass meine Kollegen Severina Pascu und Robert Redeleanu in ihren Rollen nun noch mehr Verantwortung übernehmen können. Sie sind beide sehr talentiert und haben bereits grosse Herausforderungen bravourös gemeistert.

Was erhofft sich UPC durch den Zusammenschluss?
Die Kombination von Sunrise und UPC klingt für mich in strategischer wie industrieller Hinsicht logisch und würde einen nationalen Marktherausforderer schaffen.

Sie waren für UPC auch für Österreich und osteuropäische Staaten zuständig. Wodurch unterscheidet sich der Schweizer Markt?
Alle Märkte sind äusserst wettbewerbsintensiv. Die Konvergenz zwischen Festnetz und Mobilfunk ist hier in der Schweiz stärker ausgeprägt.

Ihr grosser Coup war es, als Sie der Swisscom die Übertragungsrechte für die Eishockeyspiele weggeschnappt haben. Hat sich dies rückblickend gelohnt?
MySports ist eine langfristige Investition – und setzt heute bereits hohe Massstäbe hinsichtlich Qualität. Steffi Buchli und ihr Team leisten herausragende Arbeit und verdienen grossen Respekt. Schweizer Eishockey und Bundesliga haben sich als beliebte und wichtige Stützpfeiler des Senders bewährt. Die umfangreiche Berichterstattung über die Formel E in Bern am vergangenen Wochenende war grandios und es war toll zu sehen, wie Buemi ein Podiumsplatz eroberte. MySports ist ein wichtiger Teil unserer innovativen Entertainment-Strategie, dank der unsere Kunden zu jeder Zeit und an jedem Ort ein erstklassiges TV-Erlebnis geniessen können.

Ist der Schweizer TV-Markt nicht langsam gesättigt oder sehen Sie noch Potential?
Die Konvergenz zwischen Festnetz (Internet und TV) und Mobilfunk wird weitergehen, da die Konsumenten Wert darauf legen, simpel und einfach auf Konnektivität und Content zugreifen zu können. Ich sehe der Zukunft optimistisch entgegen.

Die Kundenzahlen gehen zurück. Was kann man als Anbieter dagegen tun?
Wir konzentrieren uns auf die weiterhin erfolgreiche Umsetzung unseres Wachstumsplans, bei dem das Produkt- und Kundenerlebnis immer im Mittelpunkt unseres Handelns steht.

Haben Sie bereits nächste Pläne?
Ich bleibe bis Ende des Jahres Berater bei Liberty Global. Gleichzeitig fühle ich mich zu jung, um mich aus dem Arbeitsleben zurückzuziehen und freue mich auf verschiedene neue Abenteuer.

Bleiben Sie in der Schweiz?
Auf jeden Fall. Ich bin stolzes Mitglied der Gemeinde Meilen und kann mir keinen besseren Ort zum Leben vorstellen. Mit fünfzig Deutsch zu lernen, war nicht so einfach, aber meine Beharrlichkeit und Geduld haben sich letztendlich ausgezahlt. Ob ich das mit dem Schweizerdeutsch auch noch hinkriege, wird sich zeigen (lacht).



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