25.02.2020

Vom Selfie-Trend profitieren

«Experiential Marketing ist sehr gefragt»

Im Hüttenkäse schwimmen oder mit Schoggi schmusen: In einem Pop-up-Museum in Zürich können sich Besucher in Szene setzen und Selfies machen. Einzelne Installationen sind von Marken wie Migros oder Lindt gesponsert. Art Director Raphael Monsch macht eine Zwischenbilanz.
Vom Selfie-Trend profitieren: «Experiential Marketing ist sehr gefragt»
Senior Art Director Raphael Monsch und drei der Installationen im Selfie House. (Bilder: zVg.)
von Loric Lehmann

Herr Monsch, was genau ist das Selfie House?
Das Selfie House ist das erste interaktive Museum der Schweiz, das sich ganz dem Selfie-Trend widmet. An 15 verschiedenen Installationen können die Besucher sich mit Selfies, Videos und weiterem Bildmaterial selbst in Szene setzen. Die meisten Gäste teilen den Content auf Social Media oder verwenden die Fotos und Videos für sich privat.

Das Besondere dabei ist, dass grosse Brands mit ihren Produkten in den Installationen präsent sind. So kann man sich in einem gigantischen M-Budget-Hüttenkäse ablichten. Können Sie das Konzept aus marketingstrategischer Warte erklären?
Unsere Fotostationen sind zum einen visuelle Welten, welche die Betreiberfirma Pointbreak selber oder mit Hilfe von Partnern kreiert und gebaut hat. Weiter, und dies ist sicherlich einzigartig, sind auch nationale Marken integriert: In Zusammenarbeit mit ausgesuchten Brands haben wir klassische Produkte, welche bei der Zielgruppe eine hohe Relevanz haben, ausgesucht und in kreativer Form in eine Fotostation verpackt. Dieses sogenannte Experiential Marketing ist je länger je mehr gefragt und lässt die Leute mit den Marken interagieren.

Sind die Markenkunden bis jetzt zufrieden?
Für die teilnehmenden Brands ist der Start des Selfie Houses ein voller Erfolg und die Strategie geht auf: Die Besucher fotografieren sich mit den Produkten der Marken und streuen den Content selbständig über die eigenen Kanäle. So identifizieren sich nicht nur die Besucher bestens mit den Brands, es wird auch eine grosse Reichweite mit realem und kundennahem Content erlangt.



Wer ist Ihre Zielgruppe dabei?

Das Selfie House wird vorwiegend von jungen, urbanen Erwachsenen und Teenagern besucht. Diese Personen sind mit der Online-Welt aufgewachsen, und für sie fungieren die Social-Media-Kanäle als eine private sowie berufliche Präsentationsplattform. Aber auch Familienausflüge ins Selfie House sind an der Tagesordnung: Von der vorgezogenen Produktion des nächsten Familienfotos für die Weihnachtskarte bis hin zu spassigen Erinnerungsfotos der Kinder ist im Selfie House alles möglich.

Sind Sie zufrieden mit den Besucherzahlen?
Das Selfie House hat nun seit rund zwei Wochen geöffnet und ist noch bis zum 30. April in der Europaallee beim Hauptbahnhof Zürich stationiert. Der Andrang zu Beginn ist gross, und wir können bereits eine erste positive Bilanz ziehen: Über 1000 Besucher verzeichnet das Selfie House in den ersten zwölf Betriebstagen. Wir rechnen mit einem stetig wachsenden Besucherstrom, denn durch den produzierten Besucher-Content der Besucher erhalten wir eine starke eine Online-Präsenz. Diese Präsenz wirkt als erfolgreiche organische Kommunikationsmassnahme. Zudem befindet sich das Selfie House an einer sehr zentralen und stark frequentierten Lage, was uns sowohl optische Präsenz wie auch Laufkundschaft beschert.

Braucht es für das Selfie House überhaupt Marketingmassnahmen oder sollte es alleine durch die Teilnehmer bekannt werden?
Das Selfie House wird ähnlich wie andere Freizeitangebote beworben – wir setzen aber stark auf Onlinewerbung und redaktionellen Content. So haben wir mit unseren Besuchern nicht nur vor Ort Kontakt, sondern können eine nachhaltige Beziehung aufbauen und eine Online-Community um das Selfie House erschaffen. Natürlich wird das Selfie House auch über unsere Besucher bekanntgemacht. Dadurch ist es eine sehr authentische Art von Werbung und trägt auch dazu bei, dass die Kunden dies auch so aufnehmen und weiterverbreiten.


Wie finanziert sich das Selfie House?
Das Selfie House finanziert sich zum einen über einen Ticketpreis, den die Besucher bezahlen und zum anderen über die Monatsmieten, die die Marken für ihre Flächen bezahlen.

Was gäbe es sonst noch für Events im Zusammenhang mit Experiential Marketing?
Themen wie Social Media, Fotografie und visuelle Darstellung haben sich in unseren Alltag integriert und sind fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Dies hat sich in einer solch kurzen Zeit etabliert, dass die Menschen sich selbst damit auseinandergesetzt und daran gewachsen sind. Die Themen aus professioneller Sicht aufzugreifen und sich in diesen wichtigen Bereichen weiterzuentwickeln, ist aber in der heutigen Zeit dennoch gefragt. Somit sind mit diesem Ansatz und dieser Strategie denkbar viele Massnahmen und Events möglich. Von einfachen Handy-Fotografie-Kursen über professionelle Shootings bis hin zu Social-Media-Workshops, Influencer-Networkinganlässe und mehr. Wir halten bereits jetzt von verschiedensten Orten Anfragen für eine Erweiterung des Konzepts.



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