24.05.2004

Musikgeschäft

Experimentierfreude macht sich bezahlt

Single-Download und Konzertverkauf zeigen Erfolge.

Die Krise der Musikindustrie in den vergangenen Jahren hat bei Künstlern und Labels die Experimentierfreude mit neuen Vertriebsformen gefördert. Die Erfolge einiger Experimente sprechen schon nach kurzer Zeit für sich. So habe sich beispielsweise der Single-Download zeitgleich mit dem Radio-Start eines Songs durchgesetzt, berichtet die New York Times (NYT) am Montag. Verkaufsfördernd für die CD habe sich auch der Verkauf des Prince-Albums "Musicology" im Paket mit Konzertkarten des 80er-Jahre-Stars ausgewirkt, so das Wall Street Journal (WSJ).

Noch vor einem Jahr haben sich viele Musiklabels geweigert, Singles bereits vor dem Album-Launch im Handel auch online zum Download anzubieten. Inzwischen habe sich aber der Start des Single-Downloads bis zu drei Monate bevor das Album im Handel erhältlich ist durchgesetzt, so die NYT. Die Ansicht, das frühzeitige Anbieten der Single zum Download schädige den Albumabsatz, hat sich nicht durchgesetzt. Nun dient der kommerzielle Download der Single als Mittel gegen File-Sharing-Netzwerke. Seit sich die Musikindustrie von der Maxi-CD verabschiedet hat, sind Musiktauschbörsen im Internet oft die einzige Möglichkeit, zu Songs zu kommen, die im Radio bereits zu hören sind. "Es scheint dumm zu sein, den Hörern nicht die Möglichkeit zum Kauf und ihnen damit nur die Möglichkeit zum Stehlen zu geben", meint Amanda Marks von Universal Music zur NYT.

Einen Erfolg der anderen Art konnte Prince mit seinem Album "Musicology" verbuchen, das bisher in den USA 583'000 Stück verkauft hat und damit wohl den Sommer über unter den Top-10 der Album-Charts aufscheinen wird, so das WSJ. Das letzte Prince-Album, das es in die US-Top-10 geschafft hat, datiert aus dem Jahr 1995 ("Gold Experience"). Grund für den Erfolg ist der Verkauf des Albums im Paket mit einer Konzertkarte.


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