24.05.2004

Deutscher PR-Tag

Fusionen scheitern oft an Kommunikation

Richtige PR zentraler Erfolgsfaktor bei Unternehmensübernahmen.

Bei der Fusion von Unternehmen und ihrer jeweiligen Kulturen ist die Kommunikation nach innen und aussen ein zentraler Erfolgsfaktor. Das betonte Dr. Lutz Raettig, Vorstandsvorsitzender des Bankhauses Morgan Stanley Frankfurt am 45. deutschen PR Tag in Bonn. In der ersten -- heissen --Phase einer Übernahme sind klare Botschaften und rasche Entscheidungen gefragt. Doch der wichtigste Teil einer Übernahme ist die Umsetzungsphase, in der die Unternehmen zusammengeführt werden. Rund zwei Drittel aller Merger scheitern -- nicht zuletzt an inkompatiblen Unternehmenskulturen und mangelnder Kommunikation.

"Merger sind in der Praxis meist eine einseitige Angelegenheit. Es gibt einen Käufer und ein Unternehmen, das übernommen wird", beleuchtete Raettig den wirtschaftlichen Hintergrund. Nur ein kleiner Teil aller Fusionen geschieht mit dem Einverständnis aller Partner. Der "zweiseitige Kommunikationsprozess", bei dem das Management beider Unternehmen und externe Berater an einem Tisch sitzen, beginnt daher oft erst in der zweiten Phase, nach Bekanntgabe der Übernahme.

"Trotz des grossen Zeitdrucks ist es wichtig, klar formulierte Botschaften zu kommunizieren, die auch danach noch Gültigkeit haben. Auch unangenehme Wahrheiten müssen an die Öffentlichkeit -- Sieger und Verlierer der Fusion definiert werden", so der Morgan-Stanley-Vorstand. Zwar seien rasche Entscheidungen nicht immer unproblematisch, aber auf jeden Fall besser, als Belegschaft und Stakeholder im Ungewissen zu lassen. "Nichts ist in dieser Phase ist schlimmer als Gerüchte und Halbwahrheiten." Die Kommunikation in einer Fusion ist in erster Linie Aufgabe des Unternehmenschefs. "Hier ist Leadership gefragt. Der Vorstandsvorsitzende muss voran gehen und die Parameter vorgeben."


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren