08.10.2025

OneLog

Gemeinsames Login ist gescheitert

TX Group, Ringier, NZZ und CH Media wollen sich künftig auf die Zusammenarbeit im Werbereich konzentrieren. Das Aus des Login-Projekts hatte sich bereits abgezeichnet, nachdem ein Hackerangriff vor einem Jahr die Infrastruktur lahmgelegt hatte.
OneLog: Gemeinsames Login ist gescheitert
In der Übergangsphase funktioniert das bestehende OneLog-Login weiter. (Bild: Screenshot/YouTube)

2021 hatten TX Group und Ringier das Projekt des gemeinsamen Logins lanciert (persoenlich.com berichtete). Den Anfang hatten 20 Minuten und die Ringier-Titel gemacht. Später kamen Tamedia und die SRG dazu. Treibende Kraft hinter dem Projekt war Ringier, das die technische Basis lieferte. CEO Marc Walder war der erste Präsident der neugegründeten Gemeinschaftsfirma OneLog.

Etwas mehr als vier Jahre und einen schweren Hackerangriff später wird das gemeinsame Login beerdigt. «Die Schweizer Medienallianz OneLog richtet ihren Fokus neu aus und stärkt ihr gemeinsames Advertising-Ökosystem», teilen die Medienhäuser TX Group, Ringier, NZZ und CH Media am Mittwoch mit.

Was das konkret bedeutet, wird drei Abschnitte weiter unten ausgeführt. «Statt des ursprünglich geplanten gemeinsamen Login-Modells (OneLog) konzentrieren sich die Medienhäuser nun konsequent auf den Aufbau dieses starken, unabhängigen Advertising-Ökosystems.»

Im Klartext heisst das, dass der angestrebte gemeinsame Login-Service aufgegeben wird, wie die Ringier-Medienstelle im Namen der Allianz bestätigt. Das betrifft primär TX Group und Ringier, die das gemeinsame Login eingeführt hatten und noch im Einsatz haben.

«Da die strategische Neuausrichtung im Oktober erfolgt, ist davon auszugehen, dass die operative Umstellung ab Ende 2025 beziehungsweise im Verlauf von 2026 schrittweise umgesetzt wird», präzisiert Ringier-Mediensprecherin Johanna Walser. In der Übergangsphase funktioniert das bestehende OneLog-Login weiter, betont sie.

Von Hackern lahmgelegt

Das Aus des gemeinsamen Logins hatte sich schon seit einiger Zeit abgezeichnet. Vor genau einem Jahr wurde die Infrastruktur von Hackern lahmgelegt. Als Folge mussten die betroffenen Medien die Zugangs- und Bezahlschranken vorübergehend entfernen und ihre Inhalte frei zugänglich machen.

Seit diesem Sabotageakt nutzt Tamedia seine frühere Anmeldeplattform. NZZ und CH Media hatten den Schritt zum gemeinsamen Login immer wieder verschoben und bis heute auf ihre eigenen Lösungen gesetzt.

Auch war das gemeinsame Login immer wieder wegen mangelnder Transparenz kritisiert worden. «Die Initiative nimmt das Anliegen der Leserinnen und Leser nach mehr Datenschutz und Transparenz ernst und rückt es ins Zentrum der Lösung», heisst es in der Mitteilung im Zusammenhang mit dem Aus des gemeinsamen Logins.

Im März hiess es, dass das Projekt nicht mehr prioritär sei. Im Vordergrund stand bereits der Ausbau der gemeinsamen Vermarktung. Nun ist die Neuausrichtung offiziell. Das «Advertising-Ökosystem», das jetzt im Zentrum steht, besteht aus drei Komponenten: OneID ist eine Nutzer-ID-Lösung, OneDSP ist die im September lancierte gemeinsame Buchungsplattform und OneDPM ist eine Plattform zur Verwaltung und Analyse der Nutzerdaten.


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