Die Inserateflaute während der Euro 2008 und die konjunkturelle Abkühlung haben die Werbevermarkterin PubliGroupe im ersten Halbjahr 2008 stark gebremst. Der Reingewinn brach um 24,8 Prozent auf 43,9 Mio. Fr. ein. Der Konzernumsatz wuchs noch um 3,1 Prozent auf 1,11 Mrd. Franken.
Die grösste Sparte Media Sales erlitt einen Rückgang um 7,1 Prozent auf 925 Mio. Franken. In den "Zukunftsmärkten" Digitale und Elektronische Medien (+42,7 Prozent) sowie im internationalen Geschäft (+46,1 Prozent) konnte das Unternehmen dagegen stark zulegen.
Der durch die Fussball-Europameisterschaft bedingte Einbruch im Schweizer Medienmarkt habe PubliGroupe unerwartet hart getroffen, erklärte Konzernchef Hans-Peter Rohner. Der Markt sei im Juni in der Schweiz um 23 Prozent geschrumpft. Dies habe das Ergebnis von Media Sales im Umfang von 4 bis 5 Mio. Fr. belastet.
Konzern im Wandel
Aber in den andern Segmenten und insbesondere strategisch sei PubliGroupe auf dem richtigen Weg. Die Abhängigkeit vom Print- beziehungsweise Schweizer Geschäft reduziere sich wie vorausgesagt in zunehmendem Mass. Der Betriebsgewinn (EBIT) der Gruppe nahm um 65,5 Prozent auf 61,9 Mio. Fr. zu, was einem ausserordentlichen Ertrag von 42,5 Mio. aus einem Immobilienverkauf zu verdanken ist.
Ohne einmalige Sondereffekte und ohne Veränderungen des Konsolidierungskreises reduzierte sich der EBIT im Vergleich mit der Vorjahresperiode um 11,6 Mio. Franken. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf den unbefriedigenden Geschäftsverlauf von Media Sales zurückzuführen, wie es heisst.
Zusätzlich verringerte sich das Finanzergebnis wegen höherer Finanzierungskosten und wegen eines einmaligen Veräusserungsgewinnes auf einer Beteiligung im Vorjahr. Belastet wurde das Nettoergebnis zudem von höheren Steuern auf den Immobiliengewinnen.
Besseres Ergebnis erwartet
Für das zweite Halbjahr geht PubliGroupe davon aus, operativ ein besseres Ergebnis als im ersten Semester erzielen zu können. Positiv auswirken sollen sich erste Effekte der eingeleiteten Kostenoptimierungsprogramme, die auf Jahresbasis zu Einsparungen von über 10 Mio. Fr. führen sollen. (sda)