01.07.2018

Migros

In der Konzernzentrale fallen 290 Stellen weg

Die Migros setzt den Rotstift an: In den nächsten drei Jahren kommt es zu einem grösseren Stellenabbau in den Abteilungen IT, Personal, Kommunikation, Marketing und Finanzen.
Migros: In der Konzernzentrale fallen 290 Stellen weg
Der Hauptsitz des Migros Genossenschaftsbundes in Zürich. (Bild: zVg.)

Nach dem Gewinneinbruch im 2017 greift der neue Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen hart durch: Rund 290 Stellen werden in den nächsten drei Jahren gestrichen. Damit geht jede neunte Stelle in der Konzernzentrale verloren.

Der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) werde seine Organisation und die internen Abläufe in den zentralen Verwaltungsbereichen vereinfachen, teilte der orange Riese am Freitag in einem Communiqué mit. Betroffen seien etwa die Abteilungen IT, Personal, Kommunikation, Marketing oder Finanzen, sagte Sprecher Luzi Weber auf Anfrage. 

Harter Schlag für Zentrale

«Leider lässt sich eine Kündigung von 70 Arbeitsstellen nicht vermeiden», schrieb die Migros. Weitere 70 Jobs habe man bereits seit Anfang Jahr durch die natürliche Fluktuation gestrichen, weil Leute gegangen seien. Überdies könne ein wesentlicher Teil des Abbaus durch frühzeitige Pensionierungen und Pensenreduktionen aufgefangen werden. 

Für den Fall von Kündigungen habe man einen Sozialplan erarbeitet, um die Auswirkungen abzufedern. Ziel sei es, für die betroffenen Mitarbeitenden nach Möglichkeit innerhalb der Migros-Gruppe eine neue Anstellung zu finden. Bei Bedarf sehe der Sozialplan weitreichende Unterstützungsleistungen vor.

Dies ist ein harter Schlag für die Konzernzentrale des orangen Riesen. Die letzte grössere Reorganisation im MGB liege rund 14 Jahre zurück, sagte Weber. Der Einschnitt kommt nicht überraschend. Die «Handelszeitung» hatte vor 8 Tagen über die Pläne geschrieben (persoenlich.com berichtete).

Insgesamt beschäftigt der Migros-Genossenschafts-Bund 2'700 Mitarbeiter. Der allergrösste Teil davon arbeite am Hauptsitz am Limmatplatz, sagte Weber. Der MGB ist das zentrale Dienstleistungsunternehmen der Migros-Gruppe.

«Keine Sparübung»

Mit der Restrukturierung wolle der MGB der Verlagerung des Detailhandels von den Läden ins Internet sowie der zunehmenden Konkurrenz durch internationale Online-Anbieter die Stirn bieten, hiess es. Wie viele Kosten dadurch gespart würden, wollte Sprecher Weber nicht sagen.

Es handle sich aber nicht nur um eine Sparübung. «Durch die Massnahmen will der MGB nach drei Jahren mit rückläufigen Gewinnen nicht Kosten sparen, sondern mehr Mittel für Investitionen in Zukunftsfelder freisetzen», schrieb der Detailhandelskonzern. In diesen Bereichen, die in einem weiteren Schritt evaluiert und ausgebaut werden, wolle die Migros wieder neue Stellen schaffen.

Im vergangenen Jahr erlitt der Detailhandelsriese trotz einem Rekordumsatz einen Gewinneinbruch um knapp ein Viertel auf 503 Millionen Franken. Letztmals tiefer war der Reingewinn im Jahre 2003 mit 372 Millionen Franken gewesen. (sda/eh)



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