12.11.2002

Studie

Logistikbudgets werden zur Hälfte an Drittfirmen vergeben

Sinkende Kosten und besserer Service durch Outsourcing.

Unternehmen in Westeuropa und Nordamerika geben jährlich einen beträchtlichen Teil ihres Logistik-Budgets für Dienstleistungen von Drittfirmen aus (Third-Party Logistics, 3PL). In Europa ist der Budgetanteil mit 51 Prozent noch etwas höher als bei den nordamerikanischen Unternehmen mit 43 Prozent. Übereinstimmend wird für die kommenden Jahre eine deutliche Steigerung des Anteils prognostiziert: In den Jahren 2005 bis 2007 auf 74 Prozent in Europa und auf 60 Prozent in Nordamerika. Generelle Erfahrungen mit Drittanbietern von Logistikleistungen können dabei bereits fast alle europäischen Unternehmen vorweisen (94 Prozent) während jenseits des Atlantiks mit 78 Prozent deutlich weniger Firmen jemals mit 3PL-Anbietern gearbeitet haben. Dies ergab eine Befragung von 1965 Unternehmen durch Cap Gemini Ernst & Young gemeinsam mit der Logistikfirma Ryder und dem Georgia Institute of Technology. 260 Führungskräfte aus dem Logistikbereich nahmen an der Studie teil, die für Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko) zum siebten Mal durchgeführt wurde. Für Europa (Frankreich, Belgien, Spanien, Deutschland, Grossbritannien) und Asien (China, Japan) wurden die Daten zum ersten Mal erhoben.

Fast übereinstimmend (89 und 90 Prozent) erklärten die Befragten aus Nordamerika und Europa, dass die Logistik einen strategischen Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen darstellen würde. Gerade die optimale Bedienung ihrer Kunden ist für sie ein Grund auf die Dienste von 3PL-Anbietern zurückzugreifen. Die Unternehmen stellen übrigens ihren Dienstleistern ein gutes Zeugnis aus und sprechen zu 89 Prozent (Nordamerika) beziehungsweise 81 Prozent (Europa) von einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Dennoch zählen die Auftraggeber auch eine Reihe von Punkten auf, die ihrer Meinung nach verbesserungswürdig sind. Europäische Unternehmen beklagen, dass getroffene Leistungsvereinbarungen nicht eingehalten wurden (63 Prozent), die Möglichkeit zu Verbesserungen im letzten Jahr ungenutzt blieb (54 Prozent) oder das Leistungsportfolio nicht ausgebaut wurde. Auch die nordamerikanischen Logistik-Manager bemängeln an erster Stelle, dass vereinbarte Servicestandards nicht eingehalten wurden (54 Prozent). An zweiter Stelle beklagen sie jedoch steigende Preise nachdem die Verträge unterzeichnet waren (43 Prozent). Im Gegensatz zu den Europäern legen sie jedoch keinen grossen Wert auf Verbesserungen im laufenden Vertrag.

Zählbare Erfolge durch Vergabe an Drittanbieter


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