13.06.2025

Fundraiser-Studie

Medianlohn liegt bei 104'400 Franken

Die meisten Fundraiser gelangen eher zufällig in den Beruf und kämpfen mit mangelnder gesellschaftlicher Anerkennung. Dies zeigt eine neue ZHAW-Studie, die auch regionale und branchenspezifische Lohnunterschiede aufdeckt.

Eine neue Studie der ZHAW School of Management and Law zeigt: Fundraiser in der Schweiz erhalten einen Medianlohn von 104'400 Franken pro Jahr. Die Gehälter sind seit 2013 stabil geblieben, ohne klaren Aufwärtstrend.

Die Untersuchung, durchgeführt in Zusammenarbeit mit Swissfundraising, befragte 427 Personen zwischen Juni und Oktober 2024. Dabei zeigten sich regionale Unterschiede: Die Grossregionen Ostschweiz, Espace Mittelland und Zürich zahlen höhere Löhne als die Nordwestschweiz. Nach Branchen verdienen Fundraiser in Gesundheit und Bildung mehr als jene in Umweltschutz und Kultur.

Keine Lohndiskriminierung zwischen Geschlechtern

Die Studie ergab laut einer Mitteilung keinen signifikanten Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen bei vergleichbaren Profilen. Der beobachtete Gender-Pay-Gap entstehe durch unterschiedliche Berufsprofile, erklärt Studienverantwortliche Fabienne Schmidli. Männliche Fundraiser in der Stichprobe waren tendenziell älter, verfügten über mehr Berufserfahrung und verantworteten grössere Budgets.

63 Prozent der Befragten schätzen ihre Karrierechancen als gut oder sehr gut ein. Viele gelangen über andere Nonprofit-Tätigkeiten ins Fundraising. Die Studie identifiziert zwei Haupttypen: Generalisten, häufig Männer in Leitungsfunktionen mit Marketing-Hintergrund, und Spezialisten mit spezifischer Fundraising-Ausbildung.

Digitalisierung als Chance

Die Mehrheit der Befragten bewertet Digitalisierung und künstliche Intelligenz als positive Entwicklungen für das Berufsfeld. Soziale, kommunikative und personale Kompetenzen werden als wichtiger eingeschätzt als rein fachliche Kenntnisse.

Die Fundraiser beklagen jedoch mangelnde öffentliche Wertschätzung und Bekanntheit ihres Berufs. Swissfundraising-Präsident Hanspeter Bigler sieht darin einen Auftrag, das Berufsprofil zu schärfen und die Reputation zu stärken. (pd/cbe)


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