Der «klassische» Werbemarkt schliesst im Juni mit 315 Millionen Franken Brutto-Werbedruck und liegt damit das dritte Mal in diesem Jahr leicht im Minus (-2,8 Prozent). Insgesamt bewegt sich der Schweizer Werbemarkt im ersten Halbjahr 2024 mit 1,9 Milliarden Brutto-Franken in etwa auf Vorjahresniveau (+0,2 Prozent), wie Media Focus am Mittwoch mitteilte.
Bis auf Print (-5,8 Prozent), liegen alle Mediengruppen im Plus, allen voran Kino (+14,6 Prozent), Out of Home (+6,3 Prozent – seit dem Halbjahresabschluss wieder inkl. Livesystems für 2023 und 2024), Radio (+4,2 Prozent) und TV (+1,3 Prozent). Letztere Mediengruppe profierte im letzten Monat von der Fussball-EM (Juni: +7,1 Prozent). Dies kann den Rückgang im Juni (-2,8 Prozent), der vor allem durch die Printmedien zu erklären ist, die ein Defizit von zwölf Prozent aufweisen und auch Out of Home, welches zum ersten Mal dieses Jahr im Minus liegt, nicht aufhalten (-2,7 Prozent). Während Kino zum Vorjahr stabil ist, können Radio (+2,9 Prozent) und TV (+7,1 Prozent) zulegen.
Im Vergleich zum Vormonat sieht man laut Mitteilung, wie das Sommerloch eingeleitet wird (-10,5 Prozent). Dennoch liegt der Werbedruck im zweiten Quartal mit 1,014 Milliarden höher als im ersten Quartal mit 885,5 Millionen Bruttofranken.
Im Bereich der digitalen Medien ist bei allen Gattungen eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Während sich Display und YouTube nur um sechs und zwölf Prozent steigern können, legt die Suchmaschinenwerbung um 51 Prozent zu.
Ab 2024 wird Media Focus den «klassischen» Werbemarkt und die digitalen Kanäle (Search, YouTube, Display) separat ausweisen, um eine bessere Vergleichbarkeit zum Vorjahr zu gewährleisten, wie es weiter heisst. Die Volatilität der Erfassung im Onlinebereich, bedingt durch externe Einflüsse wie Anpassungen seitens Google, kann zu grösseren Schwankungen im Jahresverlauf führen. Insbesondere im Bereich Search gab es im letzten Halbjahr zahlreiche Anpassungen und Änderungen seitens Google, was die Vergleichbarkeit der Bruttowerbespendings zum Vorjahr erschwert.
Knapp mehr als die Hälfte aller Branchen verzeichnen im Juni im Vergleich zum Vorjahr ein Defizit. Bei der Branche Medien fällt der prozentuale Rückgang mit -39,3 Prozent am grössten aus. Darauf folgen Verkehrsbetriebe (-27,3 Prozent) und Initiativen & Kampagnen (-22,9 Prozent). Bei der Branche Bauen, Industrie, Einrichtung (-4,4 Prozent) ist der Rückgang am geringsten, gefolgt von Nahrungsmittel mit einer Abnahme von -5,5 Prozent.
Insgesamt verzeichnen im Juni zehn Branchen ein positives Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Dies fällt bei der werbedruckschwachen Branche Energie mit 129,8 Prozent am stärksten aus. Darauf folgen Kosmetik & Körperpflege (+45,3 Prozent) und Freizeit, Gastronomie, Tourismus (+27,8 Prozent) mit einem grossen Abstand. Während die Branchen Digital & Haushalt (+1,6 Prozent), Fahrzeuge (+3,6 Prozent) und Getränke (+8,3 Prozent) ein geringes Plus aufzeigen, liegt Pharma & Gesundheit auf Vorjahresniveau.
Im «klassischen» Markt belegt die Branche Nahrungsmittel die Spitze, im digitalen Bereich hingegen positioniert sie sich auf dem elften Rang. Detailhandel belegt im digitalen Markt den ersten Platz und im «klassischen» den zweiten, somit präsentiert sich diese Branche in beiden Märkten sehr stark. Die Branche Freizeit, Gastronomie, Tourismus ist im digitalen Markt an der dritten Stelle und im «klassischen» Markt auf Rang vier. An der dritten Position befindet sich die Branche Bauen, Industrie, Einrichtung, welche im digitalen Markt auf Rang sechs platziert ist.
Die Branche Tabakware befindet sich bei beiden Märkten gegen Ende der Tabelle. Im «klassischen» Markt bildet sie das Schlusslicht der Rangliste und im digitalen Markt befindet sie sich an zweitletzter Position. Dort steht die Branche Reinigen ganz am Ende. Energie steht im «klassischen» Markt an zweitletzter Stelle und im digitalen Markt auf Rang 19.
Bei beiden Märkten positionieren sich die Branchen Digital & Haushalt, Telekommunikation und Pharma & Gesundheit im Mittelfeld der Tabellen.
Im Bereich Display liegen das «UBS Sponsoring» und das «Swisslos Euromillions Los» an der Spitze. Diese Produkte sind bei den anderen beiden Kanälen nicht in der Top Ten. Bei YouTube stehen die «TikTok Mobile App» sowie der «Audi Q6 e-tron SUV Elektro» an der Spitze. Auch keines dieser Produkte ist bei den anderen Kanälen wiederzufinden. Bei Search führen «hostpoint.ch» und «sunrise.ch» die Liste an. Wie auch bei den Kanälen Display und YouTube sind diese Produkte nicht in der Top Ten der anderen Kanäle.
Als einziges Produkt konnte es «Temu.com» in zwei Kanäle schaffen. Es befindet sich auf den Kanälen Display und YouTube jeweils auf dem dritten Rang. (pd/cbe)