01.04.2003

media coffee

Trotz der Medienkrise "gute Zeiten für gute PR"

Redaktionen unter dem derzeitigen Kostendruck auf gute Inhalte angewiesen.

Noch nie waren die Zeiten besser für gute PR als jetzt, so das Fazit des media coffees "Die Krise der Medien -- Gute Zeiten, schlechte Zeiten für PR?", den die dpa-Tochter news aktuell am Dienstag in Hamburg veranstaltet hat. Moderiert wurde die Diskussion von Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, news aktuell.

Anja Pasquay vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) lieferte in einem Eingangsreferat Zahlenmaterial zur gegenwärtigen Situation der Zeitungen und zu sinkenden Anzeigenerlösen. "Im Jahr 2002 ist der Anzeigenumfang im Vergleich zum Vorjahr um 12.3 Prozent zurückgegangen, und auch für 2003 ist bisher keine Besserung in Sicht", so Pasquay. Die daraus resultierende Konsequenz ist ein Stellenabbau bei vielen deutschen Zeitungen.

Hans-Jürgen Fink vom Hamburger Abendblatt bewertet die Medienkrise als eine "gute Zeit für gute PR". Redaktionen seien unter dem derzeitigen Kostendruck auf gute Inhalte angewiesen. Dabei sei es egal, ob diese vom Fernsehen, einer Nachrichten- oder PR-Agentur geliefert würden. Fink sieht die Rolle seiner Zeitung für den Leser als einen "Pfadfinder im Lebensdschungel". Um die Seiten mit interessanten Inhalten füllen zu können, greife er regelmässig auf intelligente PR zurück. "Schlechte Hauruck-PR hat keine Chance, ins Blatt zu gelangen", so Fink. Auch Andreas Fischer-Appelt von fischerAppelt Kommunikation hat dieses Prinzip erkannt und setzt mit seiner PR-Agentur auf Kampagnen anstatt auf Werbespots. Das sei für ihn "intelligente PR", die etwas bewege. Seiner Ansicht nach bewirke die Medienkrise eine echte Wandlung. "Nach der Krise wird es nicht so weitergehen wie bisher", sagt Fischer-Appelt.


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