27.01.2018

Gfs-Abstimmungsumfrage

60 Prozent lehnen «No Billag» ab

Eine Umfrage des Forschungsinstituts Gfs Bern im Auftrag der SRG zeigt: Die No-Billag-Initiative würde derzeit vom Stimmvolk klar abgelehnt. Die Meinungsbildung sei überdurchschnittlich weit fortgeschritten.
Gfs-Abstimmungsumfrage: 60 Prozent lehnen «No Billag» ab
Die Vorlage zur Abschaffung der Radio- und TV-Gebühren kommt am 4. März an die Urne. (Bild: Keystone/Christian Beutler)

Klarer Nein-Trend zu «No Billag»: Die No-Billag-Initiative würde derzeit vom Stimmvolk klar abgelehnt. In einer Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern würden 60 Prozent ein Nein in die Urne legen.

38 Prozent jener, die abstimmen gehen wollen, würden die Initiative annehmen, wie das gfs.bern zu der im Auftrag der SRG durchgeführten Umfrage mitteilte. Die genannten Werte decken sich jedoch nicht mit der Wahrnehmung der Umfrageteilnehmer: Sie gingen davon aus, dass die Initiative nur hauchdünn abgelehnt wird.

Je rechter, desto eher dafür

Die Meinungen sind indes bereits ziemlich gefestigt – 74 Prozent äusserten sich dezidiert (48 Prozent davon Nein, 26 Prozent Ja). Damit ist gemäss gfs die Meinungsbildung überdurchschnittlich weit fortgeschritten. Dies schränke die Möglichkeiten eines Meinungswandels in den nächsten Wochen zwar ein, unmöglich seien Veränderungen jedoch nicht.

An den Umfragewerten lässt sich die parteipolitische Polarisierung ablesen: Je weiter politisch rechts, desto höher ist die Zustimmung der Initiative, wie es weiter heisst. Erst im Umfeld der SVP ist die Initiative jedoch mehrheitsfähig. Bei ihr ist die Sympathie am höchsten; die Anhänger der Grünen machen den grössten Anteil bei der Ablehnung aus.

Demographisch gesehen würde die Initiative eher in der lateinischen Schweiz, von den über 30-Jährigen und den Menschen mit mittlerem Einkommen abgelehnt. Die 18- bis 30-Jährigen äusserten sich mehrheitlich für die Initiative.

Bei der Zustimmung sind laut der Umfrage zwei Argumente mehrheitsfähig: die Gebühren für die Unternehmen sowie, dass die SRG sparen muss. Die Initiativ-Gegner können derweil mit vier mehrheitsfähigen Botschaften aufwarten, so zum Beispiel mit der Furcht vor der Abhängigkeit von privaten Geldgebern oder mit der Qualität des Mediensystems, die bei einer Annahme nicht aufrechterhalten werden könne.

Andere Umfrage zeichnen ähnliches Bild

An der ersten Trendbefragung des Gfs zur Abstimmung vom 4. März sind zwischen dem 8. und dem 18. Januar 1201 repräsentativ ausgewählte Stimmberechtigten befragt worden.

Ebenfalls ein klares Nein, respektive 59 Prozent Ablehung, zeigte die erste Abstimmungsumfrage von Tamedia (persoenlich.com berichtete). Eine dritte, am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Marktforschungsinstituts marketagent.com kam ebenfalls zu einem Nein, jedoch  weniger deutlich (persoenlich.com berichtete). (sda/eh)

 



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