21.11.2023

NZZ am Sonntag

Abgänge im Wissen-Ressort, das bald verschwindet

Ressortleiter Andreas Hirstein und Redaktorin Theres Lüthi verlassen das Haus NZZ nach je über 20 Jahren. Wissen und Wissenschaft sollen auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Berichterstattung spielen, heisst es beim Unternehmen.
NZZ am Sonntag: Abgänge im Wissen-Ressort, das bald verschwindet
Theres Lüthi arbeitete 25 Jahre für NZZ und NZZ am Sonntag, Andreas Hirstein ist seit 21 Jahren Redaktor und Ressortleiter bei der NZZ am Sonntag. (Bilder: Keystone/Ennio Leanza und zVg)

Anfang Oktober kündigte die NZZ an, das bisher eigenständige Ressort Wissen der NZZ am Sonntag aufzulösen (persoenlich.com berichtete). Künftig stellt ein Grossressort Wissen/Wissenschaft, Technologie & Mobilität die Berichterstattung für sämtliche NZZ-Kanäle bereit. Im Zuge dieser und weiterer Ressortfusionen werde es «punktuell zu einem Stellenabbau» kommen, hiess es damals. In welchem Umfang ist nicht bekannt, da die Details der Zusammenschlüsse erst noch ausgearbeitet würden, teilt Unternehmenssprecherin Karin Heim auf Anfrage mit.

«25 Jahre sind eine schöne Zahl zum Aufhören»

Bekannt sind hingegen zwei Abgänge aus dem Ressort Wissen der NZZ am Sonntag, von denen mindestens einer im direkten Zusammenhang mit der anstehenden Auflösung steht. Redaktorin Theres Lüthi wird Ende Januar das Unternehmen verlassen. Die promovierte Biologin hat insgesamt 25 Jahre als Journalistin im Hause NZZ gearbeitet, die letzten 17 im Wissen-Ressort der Sonntagsausgabe. Mit dem Entscheid, «das sehr erfolgreiche und perfekt funktionierende Wissensressort der NZZ am Sonntag aufzulösen», sei ihr schnell klar geworden, «dass 25 Jahre eine schöne Zahl sind und dass es Zeit für eine Veränderung ist», kommentiert Lüthi ihren Entscheid auf Anfrage von persoenlich.com. Im Februar geht die Wissenschaftsjournalistin mit einem Stipendium der Landis & Gyr Stiftung für sechs Monate nach London. «Danach freue ich mich auf neue journalistische Projekte im In- und Ausland», so Theres Lüthi zu ihren Zukunftsplänen.

Seit der Gründung der NZZ am Sonntag 2002 arbeitet Andreas Hirstein im Ressort Wissen, zuerst als Redaktor, seit 2008 als Ressortleiter. Der promovierte Physiker hat sich bereits im vergangenen Juli entschieden, das Blatt zu verlassen. «Ich schlage einen neuen Weg ein, werde der Wissenschaft und den Hochschulen aber verbunden bleiben», schreibt Hirstein auf Anfrage.

Bedürfnis der Leserschaft

Beim Unternehmen betont man derweil die strategische Bedeutung der Themen Wissen und Wissenschaft. «Die Zusammenlegung ermöglicht uns, mit noch mehr Fachkompetenz zu agieren», teilt Unternehmenssprecherin Karin Heim mit. Damit reagiere die NZZ auf ein Bedürfnis der Leserschaft. Als Beleg dafür nennt Heim eine zusätzlich geschaffene Stelle für den neuen Newsletter «Wohl & Sein».


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KOMMENTARE

Christine Loriol
22.11.2023 19:36 Uhr
Was für ein Verlust für die NZZaS! Grosses Bedauern.
Wolfgang Frei
21.11.2023 21:35 Uhr
Was für ein Verlust für die NZZ!
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