27.06.2018

Abbau bei der SDA

Arbeitskonflikt mit Schlichtung beigelegt

Mit dem Abschluss eines Vergleichs enden die Kampfmassnahmen des Agenturpersonals. Der Vergleich bringt Verbesserungen für die bereits gekündigten Mitarbeiter über 60 Jahre.
Abbau bei der SDA: Arbeitskonflikt mit Schlichtung beigelegt
Ende Januar ist es zu einer Kundgebung in Zürich mit rund 300 Personen gekommen. Darunter waren nicht nur Journalisten der SDA, sondern auch Sympathisanten. (Bild: Christian Beck)

Der Arbeitskonflikt zwischen der Nachrichtenagentur SDA (heute Keystone-SDA) und ihrer Belegschaft ist mit einer Schlichtung beigelegt worden. Die Parteien unterzeichneten am Mittwoch vor der Eidgenössischen Einigungsstelle einen Vergleich. Mit dem Abschluss des Vergleichs enden auch die Kampfmassnahmen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Mittwoch weiter mitteilte.

Der Vergleich bringt insbesondere deutliche Verbesserungen für bereits gekündigte SDA-Beschäftigte über 60 Jahre. Ihnen wird nun nicht gekündigt, respektive eine neue Stelle angeboten. Sie erhalten zudem die Zusicherung, dass ihnen bis zum Erreichen des ordentlichen Rentenalters aus wirtschaftlichen oder strukturellen Gründen nicht gekündigt wird.

Ausserdem beinhaltet der Sozialplan die Auszahlung von zusätzlichen Monatslöhnen an gekündigte Mitarbeitende, Zusatzleistungen bei Änderungskündigungen mit Pensenreduktionen sowie einen Fonds für Härtefälle.

Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Agentur Keystone-SDA zeigten sich am Mittwoch «erfreut und erleichtert», dass unter Federführung der Einigungsstelle eine einvernehmliche Lösung im SDA-Arbeitskonflikt gefunden werden konnte. Das sei möglich geworden, weil beide Parteien zu einer Lösung des Konflikts beigetragen hätten. Die Verhandlungsdelegation des Verwaltungsrates habe unter anderem angeboten, die betroffenen älteren Mitarbeitenden weiter zu beschäftigen.

Streik begann Ende Januar

Die Geschäftsleitung der SDA hatte im Januar bekanntgegeben, 35,6 von 150 Vollzeitstellen abbauen zu wollen. Nachdem ein kurzer Warnstreik aus Sicht der Beschäftigten keine Fortschritte brachte, trat die Redaktion am 30. Januar in einen unbefristeten Streik, der am 2. Februar zugunsten von Verhandlungen mit dem Verwaltungsrat suspendiert wurde (persoenlich.com berichtete).

Die Verwaltungsratsdelegation erklärte die Verhandlungen nach vier Runden für gescheitert und rief die Eidgenössische Einigungsstelle an. Die Belegschaft begrüsste eine Schlichtung. Hauptdiskussionspunkte waren der Umfang des Abbaus sowie der Inhalt des Sozialplans.

Die Einigungsstelle unter dem Vorsitz des Regierungsstatthalters des Verwaltungskreises Oberaargau BE, Marc Häusler, vermittelte zwischen der Schweizerischen Depeschenagentur AG sowie der Redaktionskommission der SDA, der Gewerkschaft Syndicom und dem Berufsverband Impressum. (sda/cbe)



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240424