CH Media habe 160 Millionen Franken gezahlt

Deal um 3+ - Der Verkauf sei «extrem überbezahlt» und der «teuerste Firmenkauf» in der Geschichte der NZZ. «Ich verstehe Wanner und Jornod nicht», schreibt Kurt W. Zimmermann.

Nicht 120 Millionen, sondern für 160 Millionen Franken sei der TV-Privatsender 3+ verkauft worden, schreibt Kurt W. Zimmermann in seiner «Weltwoche»-Kolumne vom Donnerstag. Das sei ein «verrückter Preis». Denn der Jahresumsatz der kleinen 3-Plus-Gruppe liege gerade mal bei 50 Millionen Franken. Die rein werbefinanzierte 3-Plus-Gruppe sei schwer überzahlt. Denn die TV-Werbung ist zunehmend in der Krise. TV-Ketten verlieren derzeit jährlich um die zehn Prozent an Werbeeinnahmen. Fernsehspots seien «out», so Zimmermann. Er prognostiziert: «Die Gewinnmarge von 3+ wird darum in den nächsten Jahren sinken.»

Für Peter Wanner sei es der teuerste Deal seines Lebens. Noch rätselhafter ist laut Zimmi, dass auch der 50-Prozent-Partner NZZ auf das rückläufige TV-Geschäft setze. «Ihr VR-Präsident Etienne Jornod gab ebenfalls Vollgas zur Übernahme. Auch für die NZZ ist es der teuerste Firmenkauf ihrer Geschichte.»

Letzten Freitag wurde bekannt, dass CH Media die 3-Plus-Gruppe übernimmt (persoenlich.com berichtete). «Der Kauf der 3-Plus-Sendergruppe ist in erster Linie eine Wachstums- und Investitionsgeschichte», sagte Wanner im persoenlich.com-Interview. Einige Wochen zuvor dementierte die 3-Plus-Gruppe noch die Verkaufsgerüchte. (eh/cbe)