26.05.2004

Giornale del Popolo

CVP Tessin wirft Lombardi aus Parteileitung

Gefälschte Auflagezahlen beim Giornale del Popolo.

Die Tessiner CVP wirft ihren Ständerat Filippo Lombardi aus der Parteileitung. Ständerat darf er vorerst aber bleiben. Lombardi war wegen gefälschter Auflagezahlen beim Giornale del Popolo ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten.

Die erweiterte Parteileitung hatte am Dienstag den "Fall Lombardi" an unbekanntem Ort hinter verschlossenen Türen diskutiert. Der Entschluss, Lombardi aus der Tessiner Parteiführung "mit sofortiger Wirkung" zu suspendieren, sei von Lombardi akzeptiert worden, heisst es in einem Communiqué von der Nacht auf Mittwoch. Die Tessiner CVP behalte sich -- abhängig vom Verlauf der Untersuchung gegen ihren Ständerat -- vor, weitere "andere Entscheidungen" zu treffen, schreibt die Partei weiter. Ferner verwies die Partei darauf, dass für Lombardi -- wie für jeden anderen auch -- die Unschuldsvermutung gelte.

Druck nicht nachgeben

In ihrer Mitteilung betont die Tessiner CVP, sie habe sich nicht dem Druck gewisser Medien und anderer Parteien beugen wollen. In den vergangenen Tagen hatten die SP, die FDP und die SVP Lombardis Glaubwürdigkeit angezweifelt und seinen Rücktritt als Ständerat gefordert. Einzig Lega-Präsident Giuliano Bignasca hatte sich hinter den umstrittenen Politiker gestellt. Der Vorstand der Tessiner CVP hatte bereits vor einer Woche über das Thema "Lombardi" debattiert und anschliessend sein "grosses Unbehagen" in einem Communiqué zum Ausdruck gebracht. Von einer Rücktrittsforderung an die Adresse Lombardis sah das Gremium ab.

Betrugsverdacht


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