Qualitätsmanagement, redaktionelles Marketing und Kundenbindung mit solchen Schlagworten werden JournalistInnen immer mehr konfrontiert. Diese Strategien zielen alle auf die verstärkte Berücksichtigung der Publikumszufriedenheit im journalistischen Arbeitsprozess. Stehen Publikumszufriedenheit und journalistischer Auftrag im Widerspruch? Und was ist gemeint, wenn vom Publikum die Rede ist? Wie äussert sich die Orientierung am Publikum im journalistischen Alltag? Der Verein "Qualität im Journalismus" will an der Herzberg-Tagung vom 30. Oktober die Beziehung zwischen Publikumszufriedenheit und journalistischer Qualität genauer unter die Lupe nehmen.
Am Morgen zeigt ein Experte, wie die Marktforschung dem konstruierten Phantom "Publikum" Leben einhaucht. Dann berichten Chefredaktoren und leitende Journalisten, wie ihre Redaktionen mit der Publikumsforschung umgehen. Am Nachmittag verdeutlicht Prof. Gabriele Siegert (Professorin für Medienökonomie, IPMZ der Universität Zürich) aus einer kommunikationstheoretischen Perspektive die Möglichkeiten und Grenzen des redaktionellen Marketings. Anschliessend diskutieren die TeilnehmerInnen die vorgestellten Konzepte und entwickeln in Arbeitsgruppen Strategien für den qualitätsrelevanten Umgang mit dem Publikum im redaktionellen Alltag. Vor dem Mittag findet erstmals die Verleihung eines Medien-Awards des Vereins "Qualität im Journalismus" statt.
