19.01.2023

Mediapulse

Das sind die Quotenhits der TV-Sender

Jeder dritte Fernsehzuschauer in der Deutschschweiz hat 2022 einen der drei SRF-Sender eingeschaltet. Auch CH Media blickt mit seinen Privatsendern auf ein erfolgreiches TV-Jahr zurück. persoenlich.com zeigt auf, welche Sendungen das Publikum vor die Bildschirme lockte.
Mediapulse: Das sind die Quotenhits der TV-Sender
TV erreicht täglich 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab drei Jahren. (Bild: Pixabay)

Zum ersten Mal hat die Forschungsstelle Mediapulse die aktuellen TV-Zahlen separat publiziert, nachdem vergangene Woche bereits die Radiozahlen veröffentlicht wurden (persoenlich.com berichtete). Am 1. Juli 2022 wurde die Forschung nach einem halbjährigen Parallelbetrieb auf das neue, hybride TV-Messsystem umgestellt. Die am Donnerstag veröffentlichte Semesterpublikation basiert erstmals auf den sogenannten TV Hi-Res Data, welche die Panelforschung mit Nutzungsdaten aus digitalen Set-Top-Boxen anreichern.

Wie aus den Daten des zweiten Halbjahrs 2022 hervorgeht, erreichte das Medium Fernsehen täglich 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung (ab drei Jahren). Dies ist etwas weniger als noch im zweiten Semester 2021. «Dies bedeutet, dass die Gattung TV im Vergleich zum zweiten Semester 2021 etwas weniger Personen erreicht, diese das Medium aber länger nutzen», heisst es in einer Mitteilung von Mediapulse.


Ein Blick auf die Marktanteile zeigt, dass das Schweizer Fernsehen in der Deutschschweiz durchs Band Platzhirsch ist. Bei der Deutschschweizer Bevölkerung ab drei Jahren erreicht SRF 1 einen Marktanteil von 18,7 Prozent, dies vor SRF zwei, ZDF, ARD und RTL. Stärkster Schweizer Privatsender ist 3+ mit einem Marktanteil von 1,9 Prozent (siehe Grafiken unten). SRF 1 ist auch stärkster Sender in der Auswertung der über 15-Jährigen (19 Prozent) und in der Kategorie der 15- bis 59-Jährigen (12,7 Prozent). Wird der Personenkreis auf die 15- bis 49-Jährigen eingeengt, hat SRF zwei die Nase vorne (13,1 Prozent), ebenso bei den 15- bis 29-Jährigen (15,7 Prozent).

SRF blickt in einer eigenen Mitteilung gleich auf das ganze Jahr 2022 zurück. Dieses sei «ein positives Jahr» gewesen. Gesamthaft hätten die drei TV-Sender SRF 1, SRF zwei und SRF info 2022 einen Marktanteil von insgesamt 33,4 Prozent verbucht («Overnight»-Wert). «Das ist der zweithöchste Wert seit der Messumstellung im Jahr 2013», heisst es in der Mitteilung.

Die meistgesehene Sendung des Jahres war mit durchschnittlich 1,3 Millionen Zuschauenden das Achtelfinalspiel an der Fussballweltmeisterschaft zwischen der Schweiz und Portugal (persoenlich.com berichtete). Die publikumsstärkste Informationssendung des Jahres war mit durchschnittlich 975'000 Zuschauenden die «Tagesschau»-Hauptausgabe vom 16. Februar, als der Bundesrat die Aufhebung der meisten Corona-Massnahmen verkündete. Über das gesamte Jahr hinweg verfolgten durchschnittlich 625'000 Personen die Hauptausgabe der «Tagesschau», wie SRF schreibt.

Online viel Beachtung fand mit der diesjährigen Bundesratswahl vom 7. Dezember 2022 ein innenpolitisches Ereignis: Der dazugehörige Livestream war mit rund 200'000 Livestream-Starts der meistgenutzte Nichtsport-Livestream des Jahres. Im Web sorgte die WM für rekordhohe Zahlen: So verzeichneten die Livestreams über alle Spiele hinweg 24,5 Millionen Videostarts.

Ungebrochen ist das Interesse für die Auswandererserie «Auf und davon»: Die 13. Staffel sahen im Schnitt 795'000 Personen – und somit so viele Menschen wie noch nie seit der Messumstellung im Jahr 2013, wie es weiter heisst. Mit 40,2 Prozent Marktanteil habe «Auf und davon» auch bei den 15- bis 29-Jährigen viel Beachtung gefunden.

Zufriedene Gesichter auch bei CH Media

Auch die Schweizer Privatsender sind zufrieden, allen voran CH Media mit dem grössten Senderportfolio. «Mit regionalem Service public, sportlichen Höhepunkten und Entertainment der Extraklasse erreichten die regionalen und nationalen TV-Sender in den letzten sechs Monaten zusammen täglich 1,1 Millionen Personen (Deutschschweiz, ab drei Jahren)», heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Nach den gelungenen Schwingfestübertragungen im ersten Halbjahr hätten die regionalen TV-Sender Tele 1, TeleBärn und Tele M1 in den vergangenen sechs Monaten an diesem Erfolg angeknüpft. Die Live-Übertragungen hätten in der Zentralschweiz, in Bern und Aarau insgesamt rund 370'000 Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht. In der Region Zürich punktete laut Mitteilung die Live-Übertragung der Street Parade: «Die Sondersendungen zur Technoparade bescherte TeleZüri sensationelle Quoten und fesselte rund 200'000 Zürcherinnen und Zürcher vor die Bildschirme, auf allen regionalen TV-Sendern von CH Media verfolgten das Spektakel sowie die Best-of-Sendungen sogar mehr als 500'000 Menschen.»

Oliver Steffen, Chefredaktor Regionale Elektronische Medien, sagt zum zweiten Halbjahr 2022: «Es ist den Chefredaktorinnen und Chefredaktoren mit ihren Teams in einem anspruchsvollen Jahr gelungen, die Sender regional noch stärker zu positionieren. Durch die zusätzliche Verbreitung der Inhalte auf den regionalen Today-Portalen und unseren Social-Media-Kanälen ist das Publikum markant gewachsen, was die Relevanz unseres regionalen Service public unterstreicht.»

«Der Bachelor» überzeugt die Frauen

Bei den nationalen Sendern von CH Media punktete vor allem das 3+-Format «Der Bachelor», dies vor allem bei den jüngeren Zuschauerinnen: Mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 45,1 Prozent bei den 15- bis 24-Jährigen sicherte sich diese Staffel Platz zwei aller bisherigen Staffeln. «Die zweite Folge erreichte bei den Frauen zwischen 15 und 24 Jahren sogar einen Marktanteil von rund 80 Prozent und knackte damit sämtliche Rekorde in der Bachelor-Geschichte», jubiliert CH Media.

«Im vergangenen Jahr konnten wir mit tollen Zuschauerzahlen glänzen», so Roger Elsener, Geschäftsführer Entertainment. «Ich bin begeistert über die anhaltend gute Entwicklung unseres Entertainment-Bereichs. Unsere Investitionen in mehr Live-Sport, News und Entertainment machen sich deutlich bezahlt.» (cbe)



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