13.07.2022

Mediapulse

Diese TV-Sendungen ziehen beim Publikum

«Senderrekorde gebrochen», vermeldet CH Media mit Blick auf das erste Halbjahr 2022. Auch SRF gab die aktuellsten Zahlen aus der TV-Forschung bekannt. persoenlich.com zeigt auf, welche Sendungen bei den Zuschauerinnen und Zuschauern gepunktet haben.
Mediapulse: Diese TV-Sendungen ziehen beim Publikum
Wurde auf 3+ zur ersten «MasterChefin» der Schweiz gekürt: Sandra Girbal aus Kilchberg. (Bild: CH Media)
von Christian Beck

Zum letzten Mal liefert Mediapulse Zahlen zur TV-Nutzung, die auf dem alten Messsystem beruhen. Am 1. Juli wurde die Forschung nach einem halbjährigen Parallelbetrieb auf das neue, hybride TV-Messsystem umgestellt, wie Mediapulse am Mittwoch in einer Mitteilung schrieb. Damit werden die künftigen Semesterzahlen auf Basis der sogenannten «TV Hi-Res Data» erfolgen, welche die Panelforschung mit Nutzungsdaten aus den digitalen Set-Top-Boxen anreichern (persoenlich.com berichtete).

Doch bevor es so weit ist, ein Blick zurück auf das erste Halbjahr 2022. Laut den neusten Mediapulse-Zahlen wurden die Programme der TV-Sender täglich – live oder zeitversetzt – von über vier Millionen Personen ab 15 Jahren eingeschaltet. Dies entspricht laut einer Mitteilung einer Nettoreichweite von 61 Prozent. Deutschschweizer Zuschauerinnen und Zuschauer verbringen täglich 189 Minuten vor der Mattscheibe.

SRF mit positiver Nutzungsbilanz

SRF zieht über das erste Halbjahr 2022 eine positive Bilanz. Die TV-Sender erzielten einen Marktanteil von 32,7 Prozent («Overnight»-Wert), wie es in einer Mitteilung heisst. In der Primetime, der wichtigsten Sendezeit am Abend zwischen 19 und 22.30 Uhr, hätten die TV-Sender von SRF einen Marktanteil von 41,3 Prozent verbucht und seien damit führend.

Mit 975'000 Zuschauenden war die «Tagesschau»-Hauptausgabe vom 16. Februar, als der Bundesrat die Aufhebung fast aller damals geltenden Coronamassnahmen angekündigt hat, die meistgesehene Sendung im ersten Halbjahr 2022. In den ersten sechs Monaten des Jahres verfolgten im Schnitt 684'000 Personen die Hauptausgabe der «Tagesschau».

Die Spezialsendung von SRF News vom 24. Februar, dem Tag nach der russischen Invasion in der Ukraine, verfolgten durchschnittlich 491'000 Personen. Das Interesse für das Geschehen in der Ukraine war auch im Web gross: So verzeichnete die SRF-News-App am 24. Februar mit 945'000 Visits den Höchstwert im ersten Halbjahr 2022. Auch die verschiedenen Folgen von «SRF Kinder-News» zum Ukraine-Krieg fanden mit rund 560'000 Videostarts auf Play SRF und YouTube viel Beachtung. Gross war der Publikumszuspruch mit im Schnitt 424'000 Zuschauenden auch an der Spezialsendung zu den Präsidentschaftswahlen in Frankreich.

«Auf und davon» zieht auf und davon

Einen absoluten Spitzenwert verzeichnete die nunmehr 13. Staffel der Auswandererserie «Auf und davon». Mit im Schnitt 795'000 Zuschauenden sahen diese so viele Menschen wie noch nie seit der Messumstellung im Jahr 2013, wie SRF in der Mitteilung schreibt. Auch bei der Zielgruppe der 15- bis 29-Jährigen sei die SRF-Erfolgsproduktion mit einem Marktanteil von 40,2 Prozent besonders beliebt.

Wiederum grossen Anklang fand die vierte und finale Staffel der SRF-Erfolgsserie «Wilder». Diese verfolgten im Schnitt 573'000 Zuschauende. Auch in den sieben Tagen nach der TV-Ausstrahlung erfreute sich «Wilder» mit im Schnitt zusätzlichen rund 106'000 Zuschauenden grosser Beliebtheit. Auf Play SRF verzeichnete die Krimiserie insgesamt 580'000 Videostarts. Das Angebot von SRF Kultur fand im ersten Halbjahr 2022 auch online viel Beachtung: «rec.», das im Sommer 2021 lancierte Online-Reportageformat, verzeichnete von Januar bis Juni rund 1,7 Millionen Videostarts auf YouTube. Rund 75 Prozent der erreichten Nutzenden sind unter 45 Jahre alt.

Beliebt waren auch die «SRF bi de Lüt»-Formate wie «Familiensache», «Unser Dorf» und «Winterhüttengeschichten» mit im Schnitt 686'000, 580'000 respektive 551'000 Zuschauenden. Auch «Happy Day» mit durchschnittlich 691'000 Zuschauenden sowie «Ding Dong – Zeig mir dein Zuhause» mit 557'000 Zuschauenden konnten das Publikum überzeugen.

Unterhaltungsangebote wussten das Publikum auch bei SRF zwei und im Onlineangebot in den Bann zu ziehen. Mit 246'000 Zuschauenden im Schnitt war der Dokumentarfilm «Patent-Ochsner – Eine Reise durch die Vergangenheit in die Zukunft» die erfolgreichste Nicht-Sportsendung auf SRF zwei. Die achte Ausgabe von Bounce Cypher, dem grössten Event für Rap aus der Schweiz, verzeichnete auf YouTube insgesamt eine Million Videostarts. Von den auf YouTube erreichten Nutzerinnen und Nutzern stammen 84 Prozent aus der anvisierten Zielgruppe der unter 35-Jährigen.  

Im Sport stiess im ersten Halbjahr vor allem das umfangreiche Wintersportangebot auf grosses Interesse. Die Lauberhornabfahrt mit dem später zweitplatzierten Beat Feuz verfolgten im Schnitt 839'000 Skibegeisterte, die Männerabfahrt in Kitzbühel sahen durchschnittlich 747'000 Personen.

Starkes erstes Halbjahr bei CH Media

Die nationalen und regionalen TV-Sender von CH Media – von 3+ über TV24 bis hin zu TeleZüri oder TeleBärn – erreichten im ersten Halbjahr 2022 zusammen täglich 1,11 Millionen Personen, wie es in einer Mitteilung heisst. Die regionalen Sender seien «mit Schwung aus der Pandemie gestartet» und hätten in den vergangenen sechs Monaten bessere Werte als noch vor Corona verzeichnet.

«Die Investitionen in den regionalen Journalismus mit den Today-Portalen stärken auch unsere Regional-TV-Sender. Das zeigen die Entwicklungen in der Zentralschweiz und Ostschweiz klar», lässt sich Oliver Steffen, Chefredaktor TV Regional CH Media, in der Mitteilung zitieren. «Ich bin sehr stolz auf meine Mitarbeitenden, die konsequenten und attraktiven regionalen Service public leisten – nahe bei den Menschen in der Region.»

Senderrekorde vermeldet CH Media im nationalen TV-Bereich. So habe beispielsweise die erste Staffel von «MasterChef Schweiz» insgesamt 1,24 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht. Das ist laut Mitteilung «der beste Start eines TV-Kochformates im Schweizer Privatfernsehen in den letzten zehn Jahren».

Oder die dritte Staffel von «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert» sei mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 21,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe (15- bis 49-jährig) die mit Abstand erfolgreichste Staffel. Die erste Folge der 3+-Eigenproduktion habe einen «sensationellen Marktanteil» von 27,8 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe erzielt und damit «einen neuen Bestwert seit Senderbestehen».

«Wir sind stolz, dass wir im vergangenen Halbjahr unsere zahlreichen Entertainment-Projekte mit nachhaltigem Erfolg umsetzen konnten», so Roger Elsener, Geschäftsführer Entertainment CH Media. «So waren und sind wir mit unseren konvergenten Redaktionen hautnah an diversen Schwingfesten live mit dabei, brachen Rekorde mit unseren Eigenproduktionen und Live-Sport-Highlights und sorgten für Emotionen auf der Bühne und in den Schweizer Wohnzimmern als Veranstalter und Broadcaster der Swiss Music Awards.» Bei den Swiss Music Awards lag der Live-Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe bei 14,6 Prozent – «und sagenhaften 41,5 Prozent bei den 15- bis 24-jährigen Frauen».



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