20.10.2017

Medien-Gesamtarbeitsvertrag

Die GAV-Verhandlungen sind gestartet

Deutschschweizer und Tessiner Medien sind seit 2004 ohne einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Das soll sich ändern. Die Delegationen haben sich bereits auf die Arbeitsweise geeinigt und sieben Verhandlungsrunden bis Juni 2018 vereinbart. Der neue GAV könnte frühestens ab Januar 2019 in Kraft treten.
Medien-Gesamtarbeitsvertrag: Die GAV-Verhandlungen sind gestartet
Für die Deutschschweizer Journalisten und Redaktoren fehlt ein GAV, auch für jene von Ringier Axel Springer Schweiz. (Bild: Keystone/Christian Beutler)

Die erste Verhandlungsrunde für den neuen Medien-GAV fand am 16. Oktober statt, wie die Verhandlungspartner am Freitag gemeinsam mitteilten. Impressum und syndicom verhandeln auf Seite der Arbeitnehmenden, Schweizer Medien und Stampa Svizzera auf Arbeitgeberseite.

Dabei wurden einerseits die Arbeitsmethode definiert und sieben Sitzungsdaten vereinbart, andererseits wurden die Verhandlungsinhalte auf acht Themenblöcke aufgeteilt. 

Versammlungen haben das letzte Wort

Vernehmlassungen in den zuständigen Versammlungen und Gremien im kommenden Frühling sollen sicherstellen, dass das Verhandlungsergebnis auf beiden Seiten breit abgestützt ist. «Insbesondere soll es allen unterschiedlichen Medienunternehmen und Mitarbeiterverhältnissen gerecht werden», so die Verhandlungspartner.

Sie betonen zudem, dass die Versammlungen jedes Verbandes auf jeden Fall das letzte Wort haben. Gibt es eine Einigung, dann kann der GAV, der die Mindestarbeitsbedingungen der Journalistinnen und Journalisten sowie des technischen Redaktionspersonals in der Deutschschweiz und im Tessin definieren soll, frühestens ab Januar 2019 in Kraft treten.

Seit 2004 ohne GAV

Die Zusammenarbeit soll auf Basis einer neuen Sozialpartnerschaft gefestigt werden. Erste inhaltliche Gespräche über publizistische Werte der Redaktion hätten diesen Wunsch aller Verhandlungsparteien zum Ausdruck gebracht, heisst es weiter.

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Per Ende Juli 2004 kündigte der Verlegerverband - trotz gemeinsamer Bemühungen der Journalistenverbände – den GAV. Zwar kam 2008 in der Romandie ein neuer GAV zu Stande, nicht jedoch für die Deutschschweiz und das Tessin. Für sie herrscht seither – trotz einiger weniger Anläufe für neue Verhandlungen – ein vertragsloser Zustand. (sda/eh)



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