10.01.2024

Dreikönigstagung

Die Medien sollen sich gegen die KI-Giganten wehren

Tech-Unternehmen nutzen Medien-Content, um ihre KI-Programme zu entwickeln. Dies sei «eine Aushöhlung unseres Geschäftsmodells», kritisierte Verlegerpräsident Andrea Masüger. In seiner Ansprache empfahl er den Verlagen, sich zu wehren. Ein konkretes Projekt sei das allerdings nicht.
Dreikönigstagung: Die Medien sollen sich gegen die KI-Giganten wehren
DIe Klage der NYT gegen OpenAI sorgte für Gespächstoff. (Bilder: Keystone/Gaetan Bally, EPA/Sarah Yenesel)

Ende Dezember hat die New York Times als erstes grosses Medienhaus gegen OpenAI und Microsoft auf Schadenersatz geklagt (persoenlich.com berichtete). Seitens des Verlegerverbands Schweizer Medien (VSM) findet man den Schritt wichtig.

«Wir müssen uns gegen die parasitären Geschäftsmodelle der KI-Giganten wehren», stand auf einer Folie während der Ansprache von Präsident Andrea Masüger an der Dreikönigstagung vom Mittwoch.

«Es ist eine Idee und kein konkretes Projekt», fügte er auf Anfrage von persoenlich.com hinzu. Das Urheberrecht in den USA sei etwas komplex. Und die Schweizer Medien hätten nicht genug Gewicht. «Es müsste irgendwo eine Klage Erfolg haben», damit auch der VSM aktiv wird, sagte Masüger.

So bemerkte auch Ladina Heimgartner, CEO von Ringier Medien Schweiz, während der Podiumsdiskussion, dass die New York Times die einzige Zeitung ist, die mit einer Klage etwas bewegen kann. Auch Michael Wanner, CEO von CH Media, sagte, er finde es gut, dass man sich gegen Monopole wehre.

Medienunternehmen haben zum Teil Nutzungsverträge mit KI-Firmen. «Die Beträge, die für den Content gezahlt werden, sind aber relativ tief», bemerkte seinerseits Greg Piechota, Medienforscher an der International News Media Association (INMA) in seinem Vortrag. In diesem Sinne sei die Klage von der NYT ein Weg, höhere Zahlungen im Rahmen dieser Verträge zu verhandeln.

«Ein anderer Ansatz wird auch noch betrachtet», ergänzte Andrea Masüger. «Die Entwicklung von einem eigenen KI-Tool».


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