07.05.2003

Die PreisträgerInnen des Zürcher Journalistenpreis 2003

Margrit Sprecher (Gesamtwerk), Daniel Germann (Alltagsjournalismus), Cornelia Kazis, Michael Marti, Bernhard Odehnal und René Staubli heissen die Gewinner des Zürcher Journalistenpreises 2003. Am Donnerstagabend wurden im Zürcher Theater Neumarkt die Auszeichnungen zum 23. Mal verliehen. Zum zweiten Mal verliehen wurde je ein Preis für Alltagsjournalismus und für ein Gesamtwerk. Ehrengast an der Veranstaltung war Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, die Betrachtungen über ihr Verhältnis zu den Medien anstellte.
Die PreisträgerInnen des Zürcher Journalistenpreis 2003

Die Jury hat dieses Jahr zum zweiten Mal einen Preis für Texte verliehen, die aus dem Alltag heraus entstanden sind. Der Preisträger heisst Daniel Germann, Sportreporter beim Tages-Anzeiger. In seiner Artikelreihe zum Fall Kohler hat Daniel Germann recherchiert, hat für erhaltene Tipps Bestätigung gesucht, war aber auch von Zweifeln befallen, wie Barbara Bürer in ihrer Laudatio erklärte. Denn mit dem Präsidenten des Schweizer Eishockeyverbandes, der in der Folge zu Fall kam, verbanden den Autor gute Beziehungen. Daniel Germann habe bewiesen, dass man auch im Sportjournalismus durchaus kritisch bleiben könne.

Ebenfalls zum zweiten Mal wurde eine Auszeichnung für das Gesamtwerk vergeben. Bei Margrit Sprecher werde dank ihrer genauen Beobachtung, der fulminanten Sprache und ihrem Temperament jeder Text zu einem Lesegenuss, so Yvonne-Denise Köchli in ihrer Laudatio. Auch nach 45 Jahren und Hunderten von Gerichtsberichten, Kolumnen, Reportagen und Kommentaren habe Margrit Sprecher eine ungebrochene Begeisterung für den Journalismus.

Cornelia Kazis wurde für ihre Spital-Reportage ausgezeichnet, in der sie sich feinfühlig und präzise mit dem Ekel befasste, der das Pflegepersonal im Umgang mit fremden Körpern befallen kann. Michael Marti erhielt den Preis für seine prägnanten und witzigen Beobachtungen in der Gastroszene. Bernhard Odehnal (im Bild mit Tochter Mila und Bundesrätin Micheline Calmy-Rey) wurde gewürdigt für seinen Bericht über einen sinnlosen Mord an einer Bosnierin in Zürich und die zerstörerische Wirkung des Hasses -- entstanden in einem Krieg, der nicht vorbei ist. Eine Auszeichnung ging an den Wirtschaftsjournalisten René Staubli für seine Darstellung von Aufstieg und Fall des Rolf Hüppi, verbunden mit einer akkuraten und fundierten Analyse der "Zürich".


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