17.03.2017

SRF

Fast 500 Beanstandungen zur «Arena»

«Schawinski» ist weit abgehängt worden: Der wenig ehrenvolle Titel für die Sendung mit den meisten Beanstandungen beim Ombudsmann hält jetzt die «Arena» – und zwar mit grossem Vorsprung.
SRF: Fast 500 Beanstandungen zur «Arena»
In der «Arena» vom 24. Februar: Daniele Ganser fühlt sich von Moderator Jonas Projer ungerecht behandelt. (Bild: Screenshot srf.ch)
von Edith Hollenstein

Nach Ablauf der Frist sind bei der SRF-Ombudsstelle 492 Beanstandungen eingegangen, wie Roger Blum am Freitagmorgen auf Anfrage sagt.

In der Mehrheit geht es um den Umgang von Moderator Jonas Projer mit dem Historiker Daniele Ganser. Laut Blum monieren die Kritiker, Ganser sei als «Verschwörungstheoretiker» diffamiert worden. Zudem habe Projer einen privaten Mailverkehr öffentlich gemacht, um Gansers Glaubwürdigkeit zu untergraben.

Der Wortlaut etlicher Beanstandungen ist identisch, was vermuten lässt, dass der Protest von Ganser und seinen Anhängern über Social Media befeuert worden war. Für diese These spricht, dass die Zuschriften nicht nur aus der Schweiz, sondern auch aus Deutschland, Österreich, Luxemburg, Holland oder Italien stammen.

Roger Blum

Nun muss Roger Blum die Beanstandungen sichten und die Begründungen zusammenfassen. Bis spätestens am 6. April will er Stellung nehmen. Blum beklagt sich nicht über die viele Arbeit, im Gegenteil: «Es ist positiv, dass unser Beanstandungsrecht so grosszügig ausgestaltet ist. Unabhängig von Wohnort oder Alter können Leute an uns gelangen, wenn ihnen eine Sendung ungerecht erscheint.»

Dass die Sendung «Arena» von Ende Februar unter dem Titel «Trumps Krieg gegen die Medien» für einen Rekord sorgen wird, war schon länger klar (persoenlich.com berichtete). Noch nie in der 25-jährigen Geschichte der Ombudsstelle hatte es so viele Zuschriften gegeben. Bisherige Rekordhalterin war die «Schawinski»-Sendung mit Andreas Thiel von 2014 mit 185 Beanstandungen.



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Kommentare

  • Regina Blaser, 25.03.2017 11:27 Uhr
    Der Untertitel der Arena Sendung war Lügenpresse. Hat Frau Hollenstein die Beanstandungen begutachtet, dass sie zu diesem Schluss kommt: "Der Wortlaut etlicher Beanstandungen ist identisch, was vermuten lässt, dass der Protest von Ganser und seinen Anhängern über Social Media befeuert worden war. Für diese These spricht, dass die Zuschriften nicht nur aus der Schweiz, sondern auch aus Deutschland, Österreich, Luxemburg, Holland oder Italien stammen"
Kommentarfunktion wurde geschlossen

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