22.01.2023

Indiskretionsaffäre

«Freundliche Grüsse auch von Bundesrat Berset»

Die Schweiz am Wochenende hat weitere Auszüge aus E-Mails zwischen dem Innendepartement und Ringier veröffentlicht. Mehrere Bundesräte würden sich «schockiert» zeigen über das Ausmass des Informationsaustausches.
Indiskretionsaffäre: «Freundliche Grüsse auch von Bundesrat Berset»
Die Schweiz am Wochenende zeigte am Samstag Aufnahmen aus dem Mailverkehr zwischen dem Departement Berset und Ringier-CEO Marc Walder. (Bild: persoenlich.com/cbe)

Die Schweiz am Wochenende hat Aufnahmen von Auszügen aus weiteren E-Mails im Indiskretionsfall während der Corona-Pandemie veröffentlicht. Den Inhalt der E-Mails zwischen Peter Lauener, dem ehemaligen Kommunikationschef von Gesundheitsminister Alain Berset, und Ringier-Chef Marc Walder hatte die Zeitung teils bereits in ihrer Ausgabe vom letzten Samstag veröffentlicht (persoenlich.com berichtete).

Unter die Aufnahmen schrieb die Schweiz am Wochenende: «Die Fülle von Mails widerlegt Behauptungen, es seien nur zwei oder sehr wenige Mails verschickt worden.» In mehreren Mails von Lauener an Walder sei der Gesundheitsminister explizit erwähnt worden. So hiess es beispielsweise: «Freundliche Grüsse auch von Bundesrat Berset». Aus den Auszügen schlussfolgerte die Zeitung nun: «Sie legen nahe, dass Berset kaum ‹nichts› gewusst hatte.»

In der Sendung «Arena» des Schweizer Fernsehens sprach SP-Vizepräsidentin und Nationalrätin Jacqueline Badran am Freitagabend von zwei relevanten E-Mails. Sie sei nicht in der Sendung, um SP-Bundesrat Alain Berset zu verteidigen und würde auch bei anderen Bundesratsmitgliedern in der Sendung auftreten. Badran wehrte sich gegen das «Sammelsurium an Unterstellungen».

Interne Untersuchung

Der intensive Informationsaustausch zwischen dem Departement Berset und Ringier-Chef Walder habe mehrere Bundesräte «schockiert», wie es in der Schweiz am Wochenende weiter hiess. Die Zeitung bezieht sich auf «eine bundesratsnahe Quelle». Laut eines Beobachters soll Berset am Mittwoch an der Bundesratssitzung «nicht geschont werden».

Wie es in einem weiteren Artikel der Schweiz am Wochenende hiess, werde der Fall bei Ringier ernst genommen – «auch die rechtlichen Risiken», wie es heisst. Diese seien unter Beteiligung von Juristen in einer internen Prüfung abgeklärt worden. (cbe/sda)



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