09.03.2020

Coronavirus

Homeoffice oder nicht: Wie Verlage reagieren

Rund die Hälfe der Blick-Journalisten müssen ab sofort von zuhause aus arbeiten. Die NZZ sieht derzeit von einer Homeoffice-Pflicht ab, Watson arbeitet im Split-Modus und die TX Group sagt Anlässe und Führungen ab.
Coronavirus: Homeoffice oder nicht: Wie Verlage reagieren
Keine Anlässe und Führungen mehr: Das TX Logo an der Zürcher Werdstrasse. (Bild: Keystone/Christian Beutler)
von Michèle Widmer

Viele Journalistinnen und Journalisten der Blick-Redaktion arbeiten seit Montag bis auf weiteres von Zuhause aus. Mit dieser vorsorglichen Massnahme will der Medienkonzern die Mitarbeitenden vor einer möglichen Ansteckung am Arbeitsplatz und auf dem Arbeitsweg schützen (persoenlich.com berichtete).

Watson hat die Arbeitszeiten aufgrund des Virus flexibilisiert. Die Redaktion agiert ab dieser Woche in einem Split-Modus. Ein Teil arbeitet von zu Hause aus, der andere vor Ort. «Dies um die Fortführung des redaktionellen Betriebs auch im Fall einer Quarantäne sicherzustellen», wie CEO Michael Wanner gegenüber persoenlich.com erklärt.

TX Group sagt Anlässe und Führungen ab

Bei der TX Group, zu der die Tamedia-Medien gehören, folge man grundsätzlich strikt den Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), teilte der Kommunikationsverantwortliche Andres Nitsch auf Anfrage mit. Die einzelnen Abteilungen würden entscheiden, ob und in welchem Mass sie über diese Empfehlungen hinausgehen und zum Beispiel Homeoffice empfehlen oder sogar verordnen.

Zudem führe der Konzern keine grösseren Veranstaltungen mehr durch. So seien alle internen und externen Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Jahresergebnis am 10. März abgesagt worden. Ersetzt würden sie, wie persoenlich.com bereits letzte Woche berichtete, durch Telefonkonferenzen. Vorerst abgesagt seien auch alle Führungen und Besichtigungen.

Keine Homeoffice-Pflicht bei der NZZ

«Individuell, mit Augenmass und in Absprache mit den jeweiligen Vorgesetzten» werden allfällige Massnahmen bei CH Media «pragmatisch» umgesetzt, wie Kommunikationsleiter Stefan Heini auf Anfrage erklärte. Grundsätzlich halte man sich auch an die Vorgaben des BAG. Man beobachte und beurteile die Lage laufend neu. Man nehme die Lage sehr ernst. Der Schutz der Mitarbeitenden sei oberstes Gebot.

Die NZZ-Mediengruppe sieht derzeit von einer generellen Homeoffice-Pflicht ab, wie Sprecherin Seta Thakur gegenüber persoenlich.com sagt. Homeoffice-Einsätze würden individuell in Abstimmung mit dem Vorgesetzten festgelegt.

SRF: «Mit den Vorgesetzten absprechen»

«Bei SRF gibt es viele Berufsgruppen, bei denen Homeoffice aus betrieblichen Gründen leider nicht möglich ist», heisst es bei der SRF-Medienstelle dazu. Dazu gehörten insbesondere Mitarbeitende aus der aktuellen Newsberichterstattung sowie technisches Personal. Um diese Mitarbeitenden möglichst gut zu schützen, stehe ihnen jederzeit Desinfektionsmittel zur Verfügung.

Wer gemäss BAG «gesundheitlich gefährdet» sei, dem werde generell empfohlen, im Homeoffice zu bleiben. Wenn Homeoffice aus betrieblichen Gründen nicht möglich sei, seien andere geeignete Massnahmen möglich. Dazu gehören laut SRF beispielsweise das Fernbleiben von Sitzungen, Workshops oder Anlässen. Auch Mitarbeitende, die als Vorsichtsmassnahme lieber im Homeoffice arbeiten, können dies nach Absprache mit den Vorgesetzten bei SRF machen.

Angereichert mit Material der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.



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