«Im Laufe der Jahre hat sich viel Speck angesammelt»

Die NZZ ist auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen, wie das österreichische Portal Medien Manager (MM) meldet. Veit Dengler war zu Gast am diesjährigen Post-Verlags-Event in Wien. Rund 100 Gästen erklärte der CEO der NZZ-Mediengruppe Hintergründe und Fakten zur Transformation der Medien.

Ebenso wie Mercedes aus Sparmassnahmen heraus nicht plötzlich Luxusautos mit Plastiksitzen bauen sollte, müssten Zeitungen als Überlebensstrategie vorallem auf ihre Qualität achten. «Sparen ja, aber richtig», findet Dengler. «Wir müssen alle in den Redaktionen produktiver werden. Wir müssen mehr machen mit den Mitteln, die wir jetzt haben.»

Trotzdem ist Dengler der Meinung, dass die Branche viel sparen könne: «Es war immer eine sehr reiche Branche. Da hat sich im Laufe der Jahre schon viel Speck angesammelt. Vielleicht ist jetzt nicht mehr so viel Speck da, weil wir alle schon lange sparen mussten.» Es seien allerdings noch immer viel zu umständliche Prozesse vorhanden. 

Keine rosige Zukunft für Werbeeinnahmen

Für die Zukunft der Werbeeinnahmen bei den Printmedien sieht der CEO eher schwarz: «Beim Geschäftsbereich NZZ ist es heute schon so, dass wir fast zwei Drittel der Umsätze mit Lesermarkteinnahmen und nur noch ein Drittel mit Werbung.» Dieser Trend werde weitergehen. «Wir bauen unser Geschäftsmodell so, dass es irgendwann auch ohne Werbung gehen könnte.» (pd/clm)