Die Zahl der mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Menschen in Italien steigt. Bisher sind über 130 Personen positiv auf das Virus getestet worden, wie der Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Sonntag mitteilte. Zudem seien drei Menschen gestorben.
Das Coronavirus dominierte die Berichterstattung am Sonntag. Praktisch sämtliche Onlineportale – von Tages-Anzeiger über NZZ bis 20 Minuten, von Nau.ch über Watson bis srf.ch – berichteten an prominenter Stelle über die aktuelle Lage, teilweise mit Livetickern. Blick TV schickte Reporter nach Norditalien und ins Tessin.
Sowohl die SRF-«Tagesschau» am Mittag wie auch die Hauptausgabe am Abend starteten die Berichterstattung zur Lage in Italien. Auch der Aufmacherbeitrag von TeleZüri widmete sich dem Coronavirus, gefolgt von einer Liveschaltung an die Schweizer Grenze zu Italien und einer Diskussion im «SonnTalk». Andere Regional-TV-Sender thematisierten das Coronavirus weniger prominent.
BAG reagiert zurückhaltend
Derweil haben die Notaufnahmen der Tessiner Spitäler bereits reagiert. Personen mit Grippesymptomen werden isoliert und in Quarantäne gebracht, wie die Sonntagszeitung Il caffè della domenica in berichtete. Dies gilt für alle Patienten mit solchen Symptomen; bisher war dies nur für Patienten vorgesehen, die sich in jüngster Zeit in China aufgehalten hatten. Unterdessen wurde auch die Forderung nach einer Grenzschliessung laut.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ergreift trotz zunehmender Anzahl an Coronavirus-Erkrankten in Italien bislang keine weiteren Massnahmen wegen des Virus. Die Schweizer Behörden beobachten die Situation in Italien «genau». Das teilte das BAG am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Die Situation könne sich jedoch schnell ändern. In Bezug auf die Situation in Italien sagte das BAG, dass es sich um einen lokalen Ausbruch handle, der mit allen Mitteln unter Kontrolle gebracht werden müsse.
In der Schweiz ist bislang kein Fall einer infizierten Person bekannt. Bisher waren alle 280 Verdachtsfälle negativ. Italien zählt aktuell die meisten Infektionen mit dem Virus SARS-CoV-2 in Europa. Die meisten der Infizierten gibt es mit 89 in der Lombardei. Darunter befindet sich ein 17-Jähriger aus Sondrio, nahe der Schweizer Grenze. (cbe/sda)