Fake News, Zeitungssterben, Medienkonzentration: Die Medien und der Journalismus stecken tief in der Krise. Nach dem Scheitern des Mediengesetzes stellt sich die Frage, wie es weiter gehen soll. Wie können Verlage zukunftsfähig bleiben und welche gesellschaftlichen Prozesse müssen sie mitmachen, um das Vertrauen der Bevölkerung wiederzuerlangen? Diesen und weiteren Fragen widmen widmet sich das Stadtmagazin Tsüri.ch einen ganzen Monat lang an Veranstaltungen und mit redaktionellen Beiträgen.
Den Auftakt macht das bereits mehrfach erprobte Format der Pitch-Night. Im Museum für Gestaltung Zürich (Standort Ausstellungsstrasse) präsentieren am Dienstag, 12. April 2022 Medienschaffende, Personen aus der Medienforschung, aber auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener journalistischer Institutionen in kurzen Pitches ihre Perspektiven auf den Journalismus. Mit dabei sind unter anderem Jolanda Spiess Hegglin (NetzCourage), Susanne Lebrument (Somedia) und Désirée Pomper (20min).
Am Mittwoch, 20. April 2022 dreht sich das Podium um die Grenze zwischen Klimajournalismus und Aktivismus. Alexandra Tiefenbacher (das Lamm), Elia Blülle (Republik) und Prof. Vinzenz Wyss (ZHAW) diskutieren über das Spannungsfeld zwischen strikter Objektivität und der Verantwortung des Journalismus, den Klimawandel als Bedrohung für die Gesellschaft klar zu benennen und Druck auszuüben.
Berichterstattung und Geschlecht
Noch immer sind Redaktionen grösstenteils männlich dominiert. Welchen Einfluss hat das auf die Berichterstattung? Diese und weitere Fragen stehen am 26. April 2022 im Karl der Grosse auf der Agenda. Es diskutieren Regula Messerli (Chance 50:50, SRF), Lisa Schwaiger (fög, UZH) und Nicole Döbeli (Medienfrauen).
Am 3. Mai 2022 debattieren zum Abschluss verschiedene Akteurinnen und Akteure über die integrierende Wirkung des Journalismus. Albina Muhtari (Baba News), Anna Jikhareva (Neue Schweizer Medienmacher:innen), emer. Prof. Dr. Heinz Bonfadelli (UZH) und eine Vertreterin von Radio Lora diskutieren über die Verantwortung des Journalismus, auch migrantische Perspektiven in die Berichterstattung und Redaktionen zu integrieren.
Der Fokus «Journalismus» ist bereits der vierzehnte Fokusmonat von Tsüri.ch. Im Juni und Juli 2018 hat Tsüri.ch mit dem ersten journalistischen Fokus zum Thema «Smart City» gestartet. Seither folgten viele weitere Schwerpunkte. Zuletzt beschäftigte sich die Tsüri-Community mit dem Klimaziel «Netto-Null» der Stadt Zürich. Das Stadtmagazin Tsüri.ch wurde 2015 von einer Gruppe junger Journalistinnen und Journalisten gegründet und wendet sich an die 20- bis 40-Jährigen in der Stadt Zürich. Monatlich erreicht Tsüri.ch 70‘000 Userinnen und User.
Unterstützt wird der Fokusmonat durch die Gewerkschaft Syndicom und der Gottfried und Ursula Schäppi-Jecklin Stiftung. (pd/mj)
