05.02.2019

Radio Liechtenstein

Keine Verhandlung, dafür ein Händedruck

Zwei ehemalige Kaderleute von Radio L haben sich vor Gericht getroffen. Der Prozess wurde abgeblasen.

Die turbulenten Zeiten im letzten Jahr beim Liechtensteiner Radiosender erfuhren am Dienstag in einer kurzen Episode eine Fortsetzung. Ex-Geschäftsführer Martin Matter und Ex-Chefredaktor Martin Frommelt trafen sich in Vaduz vor dem Landgericht, weil ersterer geklagt hatte. Grund: Geschäftsführer Matter fühlte sich durch ein Schreiben von Chefredaktor Frommelt in seiner Ehre verletzt.

Frommelts Brief war eigentlich gedacht an die Mitglieder des Liechtensteiner Parlaments. Passagen daraus gelangten jedoch an eine breitere Öffentlichkeit. Frommelt bezeichnete Matter darin als «krasse Fehlbesetzung». Der ehemalige Chefredaktor stand vor Gericht zu seiner Aussage. Er beteuerte indes, es sei nicht seine Absicht gewesen, Teile des vertraulichen Schreibens zu veröffentlichen.

Meinungen aus dem Kummerkasten

Der ehemalige Geschäftsführer seinerseits entschuldigte sich für eine E-Mail, die er an die ganze Belegschaft von Radio L verschickte hatte. Darin zitierte er Meinungen und Ansichten von Mitarbeitenden über den Ex-Chefredaktor aus einem vertraulichen Kummerkasten.

Am Ende einigten sich die ehemaligen Kaderleute, die im September letzten Jahres am gleichen Tag ihr Pult beim Radiosender geräumt hatten, den Zivilprozess vor Gericht nicht abzuwickeln. Stattdessen gingen sie mit der gegenseitigen Entschuldigung ihre künftig beruflich getrennten Wege.

Für Ex-Geschäftsführer Martin Matter war es seit seiner fristlosen Entlassung der zweite Auftritt vor Gericht. Im Januar hatte er den Gerichtssaal in Vaduz mit sechs Monatslöhnen in der Tasche oder insgesamt 72’500 Franken verlassen. Bezahlen muss sein ehemaliger Arbeitgeber, gegen den er wegen des Rauswurfs geklagt hatte (persoenlich.com berichtete). (sda/cbe)


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