27.05.2004

Bernhard Weissberg

Kritik an Uebersax' Blick-Kritik

"Auf der Seite der einfachen Leute, die keine Lobby haben".

Der Ex-Chef des SonntagsBlick, Bernhard Weissberg, nimmt in der aktuellen Weltwoche Stellung zur Kritik an den derzeitigen Blick-Machern durch Ex-Blick-Chefredaktor Peter Uebersax ("persoenlich.com" berichtete). Als erstes weist der heutige Ringier-Zeitungschef Weissberg den Kritiker darauf hin, dass der monierte Auflagenschwund des Blicks auf mannigfaltige Gründe zurückzuführen sei.

Weissberg sieht die Gründe für den Rückgang vor allem in der "massiv" reduzierten Belieferung der Swiss, der Reduktion der Automaten und der Preiserhöhung. Die Leserzahl des Blicks sei hingegen "stabil hoch" geblieben. Auf die Anschuldigung von Uebersax, dass sich durch den Ringier-Chef-Publizisten Frank A. Meyer ein "emanzipierter Boulevard" durchgesetzt habe, entgegnet Weissberg, dass sich die Zeiten grundsätzlich geändert hätten. Er betrachtet denn auch das Aufkommen neuer Medien wie Internet, Gratis-Zeitungen, Handy etc. als direkte Konkurrenz, mit denen der Boulevard in den Achtziger zu Uebersax' Zeiten noch nicht konfrontiert gewesen sei. Dies erfordere auch ein inhaltliches Umdenken.

Weiter steht der Blick nach Weissbergs Ansicht weder links noch rechts, sondern "auf der Seite der einfachen Leute, die keine Lobby haben". Der "Angriff auf journalische Sitten à la Uebersax" sei durch durch "guten" Journalismus ersetzt worden. Damit störe er die Mächtigen im Lande und öffne "die Augen der Sprachrohrlosen".


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