31.01.2017

Basler Zeitung

Kurt W. Zimmermann attackiert «tout Bâle»

Prominente Basler und Medienvertreter äussern sich zum 40. Geburtstag der BaZ. Kurt W. Zimmermann bezeichnet Basel als «Stadt mit den dümmsten Lesern.»

Die «Basler Zeitung» feiert ihr 40-jähriges Jubiläum mit einer opulenten Sonderausgabe, die am Dienstag der normalen BaZ-Ausgabe beigelegt wurde. Darin gratulieren verschiedene Basler Exponenten wie Alt-SP-Präsident Helmut Hubacher, Regierungsrat Christian Brutschin, Fussballegende Marco Streller oder FCB-Präsident Bernhard Heusler. Grussbotschaften schrieben auch die Journalisten David Sieber (Chefredaktor «Basellandschaftliche Zeitung»), Philipp Cueni (Chefredaktor «Edito») und Matthias Ackeret (Verleger «persönlich»).

«Erbsünde der Dummheit»

Die wohl pointierteste Analyse liefert Medienjournalist und «Schweizer Journalist»-Chefredaktor Kurt W. Zimmermann. Unter dem Titel «Erbsünde der Dummheit» bezeichnet er die BaZ als «dümmste Zeitungsfusion der Zeitungsgeschichte». Denn in der Presse­geschichte sei Basel die Stadt «mit den dümmsten Lesern, den einfältigsten Journalisten und den schlechtesten Ver­legern. Doch die Basler schämten sich nicht einmal dafür. «Nehmen wir Bern zum Beispiel. Die Berner sind vielleicht nicht die Schnellsten, aber dumm sind sie nicht. Darum gibt es in Bern bis heute zwei Tageszeitungen, die Berner Zeitung und den Bund.»

Keine geistige Störung

Auch an der Opposition vieler linker Basler gegen die BaZ, die heute Christoph Blocher, Markus Somm und Rolf Bollmann gehört, findet Zimmermann nur wenig Gefallen: «Wenn in einer Zeitung nicht genau das steht, was ein Basler denkt, dann rastet der Basler aus und bestellt das Blatt ab. Aus Sicht der Basler sind Zeitungen keine eleganten Quellen der Inspiration, sondern ideologische Kampfpanzer im Meinungskrieg. Die gegnerischen Panzer muss man zerstören. Kaum eine Zeitung hat in den letzten fünf Jahren prozentual so viele Abonnenten verloren wie die BaZ. Warum? Die Basler haben wenig Freude an intellektueller Auseinandersetzung. Sie wollen geistig nicht gestört werden. Das ist aussergewöhnlich. Auch ein linker Zürcher liest gerne mal die wirtschaftsliberale NZZ».

Zimmi xx

Die BaZ erschien in ihrer heutigen Form erstmals im Januar 1977 und war ein Fusionsprodukt der links-liberalen «National Zeitung» und den bürgerlich-konservativen «Basler Nachrichten». Der Zusammenschluss der beiden Zeitungen stiess in Basel auf vehementen Widerstand. (ma)



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Kommentare

  • Urs Saner, 01.02.2017 15:12 Uhr
    Da muss wohl ein *Schaden* aus dem Psychologie-Studium ausgebrochen sein...
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