11.09.2001

Weltwoche-Porträt

Ludwig A. Minelli beim Bundesgericht abgeblitzt

Klage wegen Persönlichkeitsverletzung abgewiesen.

Der Zürcher Rechtsanwalt und Publizist Ludwig A. Minelli hat einen Rechtsstreit gegen die Weltwoche verloren. Das Bundesgericht bestätigte ein Urteil des Zürcher Obergerichts, das eine Klage wegen Persönlichkeitsverletzung abgewiesen hatte. Anlass zum Rechtsstreit war ein im August 1993 in der Weltwoche veröffentlichtes Porträt über Ludwig A. Minelli. "Wenn der alte Wilderer zum Jagdaufseher wird" lautete der Titel des kritischen Artikels. Geschildert wurde Minellis Wandlung vom unerschrockenen, linken Journalisten und Juristen zum Verbündeten von Denner-Chef Karl Schweri und scharfen Medienwächter.

Öffentliches Interesse überwiegt

Minelli hatte zunächst dem Weltwoche-Autor die Veröffentlichung des Porträts untersagt, danach wegen "schwerer Persönlichkeitsverletzung" gegen die Zeitung geklagt. Angesichts seiner Prominenz müsse Minelli in Kauf nehmen, dass über seine Person und seine Tätigkeiten öffentlich berichtet werde, schreibt das Bundesgericht in seinem am Dienstag veröffentlichten Urteil. Auch die von Minelli beanstandete Bezeichnung "Wilderer" beurteilte das Bundesgericht als zulässig. Das Gericht stützt die Argumentation der Vorinstanz, wonach "Wilderer" treffend eine Facette von Minellis Persönlichkeit charakterisiere. Minelli setze sich mitunter über gesellschaftliche Normen hinweg, indem er beispielsweise Kontrahenten beschimpfe oder lächerlich mache.



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240425