03.12.2020

Besitzerwechsel

Markus Somm übernimmt den Nebelspalter

Die neue Firma Klarsicht AG aus Winterthur übernimmt die Satirezeitschrift Nebelspalter. Das Amt des Verwaltungsratspräsidenten übernimmt Konrad Hummler. Markus Somm wird Chefredaktor.
Besitzerwechsel: Markus Somm übernimmt den Nebelspalter
Der Nebelspalter wurde 1875 gegründet und geht nun in neue Hände über. (Bild: Nebelspalter)

Die Klarsicht AG, Winterthur, übernimmt den Nebelspalter. Thomas Engeli, der bisherige Besitzer, beteiligt sich selbst an der Klarsicht AG und zieht in deren Verwaltungsrat ein. Dies heisst es ein einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Klarsicht AG ist eine Firma, die vor kurzem von Markus Somm und über sechzig Investoren ins Leben gerufen worden ist. «Sie beabsichtigt, den Nebelspalter digital neu zu lancieren. Die Printausgabe erscheint bis auf weiteres unverändert, ebenso wird der gedruckte Nebelspalter in Horn am Bodensee produziert, Redaktionsleiter bleibt Marco Ratschiller», heisst weiter.

Markus Somm wird Chefredaktor

Thomas Engeli wird als Herausgeber des gedruckten Nebelspalters fungieren. Man habe das Ziel, «die älteste Satire-Zeitschrift der Welt auf die kommenden hundert Jahre vorzubereiten». Zu diesem Zweck wird die Klarsicht AG noch dieses Jahr eine bedeutende Kapitalerhöhung erfahren. Rund sechzig Investoren werden laut Mitteilung dann «beträchtliche Mittel» einschiessen.

Das Amt des Verwaltungsratspräsidenten übernimmt Konrad Hummler. «Der Nebelspalter ist eine der grossen Marken der schweizerischen Mediengeschichte», sagt lässt sich Somm zitieren. «Ich freue mich ganz ausserordentlich, diese grandiose Tradition weiterzuführen.» Somm wird als Chefredaktor den Nebelspalter leiten.

Stillschweigen vereinbart

Noch erst vor zwei Tagen schrieb Thomas Engeli in einem Brief an die Abonnenten, er wolle nicht «einfach so verkaufen», sondern der Verkauf sei aus wirtschaftlichen Gründen notwendig. Er betonte, die Redaktion müsse in Horn angesiedelt sein (persoenlich.com berichtete).

Die neue, digitale Ausgabe des Nebelspalters erscheint im Frühjahr 2021. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. (pd/eh)

 



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Kommentare

  • hans suter, 06.12.2020 08:38 Uhr
    Markus Somm wird Chefredaktor des Nebelspalters Andreas Glarner erhält die Seite: Löli Oberwil oder das Fettnäpfli. Alfred Rösti die Kochseite: Wie Schweizer lustig kochen und beim Essen von Einbürgerungskandidaten bedient werden. Magdalena Martullo bekommt die Rubrik: Wie erzähle ich Witze auf englisch. (mit Sprachübersetzer-App). Christoph Mörgeli veröffentlicht dieselben Satiren wie in der Weltwoche. Thomas Matter wird Produzent und Prokurist. Roger Köppel gibt publizistisches und ideologisches Feedback. Markus Somm gibt Satiren aus seiner linken Vergangenheit preis. Andreas Thiel würgt nach wie vor an SVP kompatiblen Pointen
  • Pipo Müller, 05.12.2020 00:04 Uhr
    Das nennt man Realsatire. Bei der NZZ hat es ja bekanntlich nicht gereicht.
  • Markus Beyeler, 04.12.2020 21:49 Uhr
    Es tut mir unendlich Leid für den Nebelspalter, ausgerechnet Markus Somm als neuen Besitzer. Die Ikone der Satire hätte etwas Besseres verdient!
  • Hans Bättig, 03.12.2020 12:43 Uhr
    Ich schliesse mich an und reinvestiere die 578 Franken, die nach 50(!) Jahren Tagesanzeiger lesen nun demnächst frei werden, in den Nebelspalter, die Republik, die Weltwoche und den Schweizer Monat. Ich hoffe, der morgendliche Adrenalin-Schub bleibe mir so erhalten.
  • Ueli Custer, 03.12.2020 12:33 Uhr
    Zum Glück habe ich mein Abo schon im Sommer gekündigt. Die Not muss gross gewesen sein, dass man diese traditionsbewusste Zeitschrift ausgerechnet einem Rechtsausleger verkauft, der sich dann Chefredaktor nennt, die Knochenarbeit aber dem "Redaktionsleiter" überlassen dürfte. Ich gehe mal davon aus, dass Markus Somm krachend scheitern wird.
  • Pierre Rothschild, 03.12.2020 12:10 Uhr
    Ich wünsche Markus Somm, für mich einer der Allerbesten, viel Glück. Und mit voller Kasse wird das nur die Basis sein für neue Projekte. Eventuell für die Fachzeitschrift SOMMelier?
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