16.01.2004

Filmförderung

Mehr Geld pro unterstütztes Filmprojekt?

Marc Wehrlin über Geld, Couchepin und beleidigte Leberwürste.

Marc Wehrli, Leiter der Sektion Film im Bundesamt für Kultur und seit Anfang Jahr auch dessen stellvertretender Direktor, erklärt in einem Interview mit der Mittelland Zeitung vom Freitag, was das Filmland Schweiz blockiert, dass Bundesrat Couchepin nicht unterschätzt werden darf, und dass Filmförderung ein Übel sei, ohne das es nicht gehe.

Dass viele Filmprojekte derzeit blockiert sind, schreibt Wehrlin dem Umstand zu, dass er pro Film nur 750'000 Franken sprechen darf. Aber er sieht zwei Lösungen für Abhilfe: "Entweder wir beschliessen, nur noch Low-Budget-FIlme zu fördern. Dann reicht der jetzige Beitrag. Oder wir sagen Ja zu teureren Projekten, aber dann mit mindestens 1.25 Mio. Franken pro Film. Das würde natürlich bedeuten, dass wir weniger Filme fördern könnten". Beleidigte Leberwürste würde er dabei in Kauf nehmen, denn die gebe es immer. "Die Filmförderung ist wie ein Dampfer. Die Grösse ist klar und wir wissen, wieviel Treibstoff wir haben", so Wehrlin. Es sei eben die Gretchenfrage, welche Filme die Branche subventioniert haben wolle

Ob er denn Angst habe, dass das Parlament den Vierjahreskredit von 96 Mio. Franken für die Filmförderung eines Tages nicht mehr sprechen werde, lässt Wehrlin nicht durchblicken, meint aber: "Ich weiss noch nicht, wie es weitergeht. Das Bundesentlastungsprogramm steht noch bevor. Aber man darf Bundesrat Couchepin nicht unterschätzen". Couchepin macht Wehrlin aber weniger Sorgen als das politische Umfeld, es gebe eine grosse Fraktion im Parlament, die für die Abschaffung der Filmförderung sei. "Ein Kampf für mehr Gelder, ist derzeit unmöglich, aber was wir aufbauen konnten müssen wir sichern", so Wehrlin.


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