The Rest ist ein Abo-basierter Newsletter, der seinem Publikum von Montag bis Freitag täglich einen Song vorstellt und Kontext dazu liefert – historisch, kulturell, anekdotisch; kurz und in verständlichem Englisch. Das schreibt die Kreativagentur Intr AG in einer Medienmitteilung.
Der stilistichen Enge entfliehen
Entstanden sei The Rest aus dem Verlangen heraus, der Enge des Musik-Streaming-Algorithmus zu entfliehen, heisst es weiter. Denn das, was Algorithmen bekanntlich gut können, ist einem immer mehr vom Selben vorzuschlagen. Je länger man auf einer Plattform abonniert ist, desto präziser wird der personalisierte Algorithmus und entsprechend schwieriger eine Kurskorrektur.
Dazu kommt der Wettbewerbsvorteil der grossen Labels, die mit unschlagbaren Budgets eine sehr beschränkte Anzahl Artists ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Von den rund 120’000 Songs, die Tag für Tag herauskommen würden einem mindestens 99.99% nie vorgeschlagen, schreibt Intr. Noch schwieriger ist es für die schätzungsweise 230 Millionen Songs, die bis heute erschienen sind. Fast nur Tracks mit siebenstelligen Streaming-Zahlen überleben das Gestern.
The Rest sucht nach Songs, die mehr Aufmerksamkeit verdienen. Dabei bewegt sich der Newsletter auch in Nischen; jedoch habe alles, was bei The Rest vorgestellt wird, Pop-Potential, schreibt die Agentur.
Keine Werbung, keine bezahlten Partnerschaften
The Rest wird als Newsletter mit Bezahlschranke veröffentlicht. «Das Format finden wir spannend, weil es erlaubt, uns einzig von unserem Publikum abhängig zu machen – es gibt weder Werbung noch bezahlte Partnerschaften. Zudem finden wir das Abo-basierte Modell spannend, weil wir im Vertrieb unabhängig von Social Media operieren können», lässt sich Arci Friede zitieren. Friede hat zusammen mit Denise Häberli und Remo Bitzi das Format entwickelt. Der Newsletter zielt insbesondere auf den angelsächsischen Raum, wo sich Newsletter mit Bezahlschranken bereits etabliert haben. Dort erwartet Intr entsprechend am meisten Abonnentinnen und Abonnenten. Ein Monatsabo ohne Ermässigung kostet USD 5.
In den ersten 10 Tagen haben sich bereits über 100 Menschen für den Service angemeldet. «Wir sind positiv überrascht. Insbesondere freut es uns, dass bereits auch Menschen ausserhalb unseres Netzwerkes den Newsletter abonniert haben. Bis jetzt wurde einzig unser direktes Umfeld aktiviert; über Social Media finden anscheinend aber auch andere Menschen unser Angebot», erklärt Bitzi, der mit Friede zusammen die Redaktion des Newsletters innehat. «The Rest scheint einen Nerv zu treffen.» (pd/nil)