Die Webseite des Liechtensteiner Vaterland verzeichnet täglich bis zu 500’000 Zugriffe. «Ab sofort bieten wir unseren Besuchern als Zusatzservice einen Audiostream an», wird Daniel Bargetze, Geschäftsführer der Vaduzer Medienhaus AG, in einer Mitteilung zitiert. «Wie unsere Zeitung soll auch unser Radio für alle da sein – daher pressen wir unsere Musik nicht in ein Format», so Bargetze.
Geklonte KI-Stimmen
Das Musikprogramm soll durch Nachrichten und Moderationen ergänzt werden. Das Besondere: Die Texte werden von den Mitarbeitern des Medienhauses gesprochen, diese sitzen aber nicht ständig vor dem Mikrofon.
Die Stimmen einiger Mitarbeiter wurden geklont und werden mittels künstlicher Intelligenz als Sprecherstimmen genutzt. Als Quelle dienen die Informationen der Webseite vaterland.li, die von Journalisten aus der Medienhaus-Redaktion aufbereitet werden.
Die technische Lösung stammt von Radio Helgoland, einem Ein-Mann-Radiosender, der von Thore Laufenberg entwickelt wurde. Er betreibt seit 2017 einen Radiosender für die Hochseeinsel Helgoland (D). Das Radioprogramm läuft vollautomatisch und benötigt nur minimale Eingriffe.
Vorerst Testbetrieb
«Wir haben vor knapp einem Jahr mit Radio Helgoland Kontakt aufgenommen, seither arbeiten wir an der Idee», fügt Daniel Bargetze hizu. «Der Sender ist im Beta-Stadium, also noch nicht perfekt». Man wolle nun das Produkt direkt am Hörer- und Werbemarkt testen und zusammen mit den Nutzern und Kunden weiterentwickeln. Empfangbar ist der Stream auf vaterland.li und über den weltweiten Webradiodienst TuneIn. (pd/spo)