09.11.2005

"Café Bâle"

Real-Satire um Comedy-Sendung

Zwei Schauspielerinnen mussten, ein Schauspieler wollte gehen. Mit Autor Roger Thiriet verlässt auch noch einer der Gründerväter das Team von "Café Bâle". Bei der Comedy-Sendung von PTV/SF2 stehen ein radikaler Personalwechsel und eine Modifikation des Konzepts an. Das Vorgehen der Produktionsfirma allcomm productions ist dem Auftraggeber -- den Basler Zeitung Medien -- jedoch zu forsch, es sei noch nichts definitiv. Derweil sucht man bei allcomm bereits neue Schauspieler.
"Café Bâle": Real-Satire um Comedy-Sendung

Bei der Comedy-Sendung "Café Bâle" gibt es Knatsch. Zunächst kündigte die Produktionsfirma allcomm productions an, man wolle in Zukunft mit frischen Ideen und neuen Identifikationsfiguren ein jüngeres Publikum vor die Bildschirme locken. Als Folge davon wurden bei zwei Schauspielerinnen -- Charlotte Heinimann und Dominique Lendi – die auslaufenden Verträge nicht verlängert. Darauf kündigte aus Solidarität gegenüber seinen Kolleginnen Schauspieler Roland Herrmann. Auch der langjährige Autor Roger Thiriet sah den Zeitpunkt für eine Trennung gekommen.

"Café Bâle" ist eine Sendung der Basler Zeitung Medien. Das Vorgehen von Produzent allcomm ist nun dem Medienhaus als Auftraggeber zu forsch, wie Recherchen von "persoenlich.com" ergeben haben. Die geplanten Umkrempelungen bei "Café Bâle" seien zu radikal. Vor allem das Vorpreschen der allcomm mit neuen Ideen für die Comedy-Sendung hat beim Auftraggeber Basler Zeitung Medien für Erstaunen gesorgt.

Jürgen Hunscheidt, CFO Basler Zeitung Medien, erklärt auf Anfrage gegenüber "persoenlich.com", dass zusammen mit allcomm Überlegungen zur Zukunft von "Café Bâle" angestellt worden seien. "Ich war aber doch überrascht, als ich aus der Zeitung von den 'frischen Ideen’ der Produktionsfirma erfuhr. Damit haben sich die Verantwortlichen etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Ich habe ihnen klar gemacht, dass es nicht Aufgabe von allcomm ist, über dieses Sendegefäss zu bestimmen", so Hunscheidt.

Nächste Woche werde man zusammensitzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. "Ein zu drastischer Schritt wird von uns nicht gewünscht. Wir denken da eher an einen sanften Relaunch", erklärt Hunscheidt. Definitiv entschieden sei noch nichts.

Mike Helmy, Geschäftsführer von allcomm productions, erläutert gegenüber "persoenlich.com", dass man in Absprache mit den Basler Zeitung Medien eine Auffrischung von "Café Bâle" geplant hat, wobei das Konzept der aktuellen satirischen Sitcom beibehalten werden soll. Dies, weil man zusammen festgestellt habe, dass die Zuschauerzahlen stagnieren. "Zudem ist das Durchschnittsalter des Publikums mit 63 Jahren relativ hoch, was die Sendung für potenzielle Sponsoren nicht sehr attraktiv macht", wie Helmy einräumt.

Bei allcomm ist man bereits auf der Suche nach neuen Schauspielern. "Bei den neuen Castings mit sehr interessanten Schauspielern, suchen wir Charaktere, die wieder dem ursprünglichen Ziel entsprechen", sagt Helmy. So soll die Vertreterin der Jungen wieder "echt jung" sein und der Mix der Charaktere den heutigen Gegebenheiten in Basel und in der Schweiz entsprechen.

"Kein erfolgreiches Café strahlt heute die gleiche Ambiance aus wie eines vor zehn Jahren", findet Helmy. Heute werde nicht mehr Kaffee im Kännchen serviert, sondern Café Macchiato, Cappuccino und Espresso doppio. Basel sei eine internationale, offene Stadt, "das boomende Zentrum der Life-Sciences-Industrie, das Silicon Valley der Schweiz". Dieses neue Lebensgefühl solle auch im "Café Bâle" Einzug halten.



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