Republik-Produzent Philippe Amrein erinnert sich in seinem Nachruf an seinen langjährigen Weggefährten Reto Aschwanden, der Mitte Oktober an einem Herzinfarkt starb. Die beiden lernten sich in den späten Neunzigern in Zürich kennen und kreuzten sich immer wieder in der Schweizer Medienlandschaft – bei der Musikzeitung Loop, beim Strassenmagazin Surprise und schliesslich bei der Tageswoche in Basel.
Nach deren Ende 2018 kehrte Aschwanden nach Zürich zurück und wechselte zur Republik, wo er erst als Dienstredaktor, später als Produktionsleiter wirkte. Amrein erinnert sich an Aschwandens Akribie – auch daran, dass er samstags frühmorgens prüfte, ob die Inhalte korrekt publiziert waren.
Der Autor beschreibt Aschwanden als «kritischen Geist», «gute Seele» und «feinsinnigen Haudegen mit exzellentem Musikgeschmack». Der gebürtige Urner war Nick-Cave-Fan und hatte laut Amrein ein Gespür für die Menschen um sich herum. Neben seiner Arbeit fand er Entspannung in der Surselva, beim Kochen seiner berühmten Bolognesesosse und bei Gesprächen mit Rotwein.
Das Besondere am Nachruf: Die Republik-Crew hat ihn gemeinsam eingelesen. Auch Aschwandens eigener Text über Nick Cave vom Vorjahr wurde von Patrick Venetz neu vertont – synthetische Stimmen kamen für diese Texte nicht infrage. (cbe)


