«Insgesamt verzeichnen die drei grossen SRF-Sender jeden Tag 470’000 Hörer weniger als vor der Abschaltung der UKW-Sender», schreibt Roger Schawinski in der NZZ. Die Verluste lägen bei SRF 1 bei über 22 Prozent, bei SRF 3 sogar bei 25,6 Prozent.
«Diese Zahl wurde nie detailliert belegt»
Die Begründung der SRG, dass man mit der UKW-Abschaltung jährlich 15 Millionen Franken spare, hält Schawinski für fragwürdig: «Diese Zahl wurde nie detailliert belegt.» Zudem sei ein interner Plan verworfen worden, mit dem 90 Prozent der Bevölkerung zu viel tieferen Kosten weiterhin mit UKW versorgt werden könnten.
«UKW ist keine Droge, die man verbieten muss, sondern eine bewährte, qualitativ hochstehende und die weltweit am meisten genutzte Radiotechnologie», so Schawinski am Montag in der NZZ. Der Radiounternehmer bezeichnet die Behauptung, UKW sei ein Auslaufmodell, als irreführend, da in der Schweiz immer noch 25 Prozent der Gesamtnutzung auf UKW entfalle. Im Auto hätten sogar 40 Prozent der Hörer noch keinen Digitalradio-Empfang.
Privatsender in ihrer Existenz bedroht
Für besonders problematisch hält Schawinski die für Ende 2026 geplante komplette UKW-Abschaltung in der Schweiz: «Als einziges Land in Mitteleuropa will die Schweiz die bewährte UKW-Technik verbieten.» Dies bedrohe die Existenz privater Sender, die von den Reichweiten leben.
Der Bundesrat müsse «diesen Unsinn stoppen» und zumindest den privaten Sendern die Weiterführung ihrer UKW-Programme ermöglichen: «Wenn die Privaten bereit sind, ihre UKW-Sender weiter zu betreiben und zu finanzieren, sollte ihnen dies nicht verboten werden.» (nil)